Neuseeland Mindestens drei Tote und ein Vermisster nach Rekordregen

sda/afp/tgab

28.1.2023 - 15:50

Notstand in Auckland – Wasser gibt Anblick der Verwüstung frei

Notstand in Auckland – Wasser gibt Anblick der Verwüstung frei

STORY: Auckland, Neuseeland Heftige Regenfälle fluten Strassen Für die grösste Stadt des Landes wurde Notstand ausgerufen Einwohner:innen wurden in Sicherheit gebracht Der Flughafen wurden geschlossen Ein Konzert von Elton John konnte nicht stattfinden Stellenweise wurde bereits mit Aufräumarbeiten begonnen

28.01.2023

Tragödie in Neuseeland: Nach sintflutartigen Regenfällen und massiven Überschwemmungen sind in Neuseelands grösster Stadt Auckland mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Eine weitere Person werde noch vermisst, teilte die Polizei am Samstag mit.

28.1.2023 - 15:50

Behörden sprachen vom «nassesten Tag» seit Beginn der Aufzeichnungen und riefen den Notstand aus. Die Stadtregierung von Auckland warnte am Samstag, dass auch über das Wochenende weiter Regen fallen könne.

Neuseelands neuer Premierminister Chris Hipkins flog am Samstag in die Stadt auf der Nordinsel. Hipkins hatte zuvor einige besonders von den massiven Regenfällen betroffene Orte besucht und sprach nun von einer «Tragödie». «Das Ausmass der Verwüstung in einigen Gebieten ist beträchtlich», sagte der Premierminister, der sein Amt erst vor wenigen Tagen von seiner Vorgängerin Jacinda Ardern nach deren überraschendem Rücktritt übernommen hatte. Seine oberste Priorität sei es, dass die 1,6 Millionen Einwohner der Metropole sicher seien, sagte er.

Ein durch Hochwasser verursachter Erdrutsch untergräbt ein Haus in Auckland.
Ein durch Hochwasser verursachter Erdrutsch untergräbt ein Haus in Auckland.
Hadyen Woodward/New Zealand Herald/AP/dpa

Die Regenfälle waren am Freitag über Auckland niedergegangen. Auch am Samstag standen weite Teile der Metropole noch unter Wasser. Die drei Toten wurden der Polizei zufolge unabhängig voneinander gefunden. Bei den Todesopfern handelt es sich nach Polizeiangaben um zwei Männer, deren Leichen in einem Vorort im Norden im Hochwasser entdeckt wurden. Ein weiterer Mensch starb demnach in den Trümmern eines eingestürzten Hauses infolge eines Erdrutsches in der Nähe des Stadtzentrums.

Wie der neue Regierungschef Chris Hipkins am Samstag mitteilte, wird ein weiterer Mensch noch vermisst.

Flughafen erst ab Sonntag wieder voll in Betrieb

Teile des internationalen Flughafens von Auckland, dem grössten Neuseelands, waren überflutet. Nach Angaben des neuseeländischen Wetterdienstes MetService fiel am Flughafen von Auckland innerhalb von 24 Stunden ab Freitagmorgen (Ortszeit) eine Rekordmenge von rund 250 Millimetern Regen. 

Rettungskräfte und ein Mann waten durch das Hochwasser einer überschwemmter Strasse. 
Rettungskräfte und ein Mann waten durch das Hochwasser einer überschwemmter Strasse. 
Hayden Woodward/New Zealand Herald/AP/dpa

Am Samstagnachmittag war das Wasser zwar grösstenteils zurückgegangen. Auch das Inlandsterminal des Flughafens wurde am Samstagnachmittag wieder geöffnet. Die internationalen Flüge sollten jedoch erst am Sonntag wieder aufgenommen werden.

Das Nationale Forschungsinstitut NIWA berichtete, dass in einigen Gebieten der Stadt innerhalb von 15 Stunden 80 Prozent der Niederschlagsmenge gefallen sei, die sonst im ganzen Sommer gemessen werde. Besonders betroffen waren die Vororte Kumeu und Albany.

Angesichts weiterer vorhergesagter Regenfälle rief der Regierungschef die Einwohner auf, weiterhin lieber zu Hause zu bleiben: «Es ist sicherer, drinnen zu sein als draussen. Passt gegenseitig auf euch auf.»

sda/afp/tgab