Schenkten Sohn Tatwaffe Mindestens zehn Jahre Haft für Eltern von Amokläufer gefordert

dpa

4.4.2024 - 06:03

Der Vater des verurteilten Todesschützen im Gerichtssaal in Pontiac, Michigan. (7. März 2024)
Der Vater des verurteilten Todesschützen im Gerichtssaal in Pontiac, Michigan. (7. März 2024)
Bild: Keystone/Mandi Wright/Detroit Free Press via AP

Die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat Michigan fordert mindestens zehn Jahre Haft für die Eltern eines Jungen, der an seiner Schule Amok gelaufen war. 

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  • Die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat Michigan fordert mindestens zehn Jahre Haft für die Eltern eines Jungen, der an seiner Schule Amok gelaufen war.
  • Die 46-jährige Mutter zeige einen «erschreckenden Mangel an Reue», der 47-jährige Vater «versäumte es, auch nur das kleinste Mass an normaler Sorgfalt walten zu lassen», wie es in einer Gerichtsakte heisst.
  • Die Eltern waren Anfang dieses Jahres in getrennten Verfahren wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden.

Die 46-jährige Mutter zeige einen «erschreckenden Mangel an Reue», der 47-jährige Vater «versäumte es, auch nur das kleinste Mass an normaler Sorgfalt walten zu lassen», wie es in einer am Mittwoch (Ortszeit) einsehbaren Gerichtsakte hiess. Die Eltern hätten den Tod von vier Schülern einer High School im Jahr 2021 verhindern können.

Die Eltern waren Anfang dieses Jahres in getrennten Verfahren wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden. Laut Staatsanwaltschaft wussten sie zwar nichts vom Vorhaben ihres Sohnes, hätten jedoch eine Waffe zu Hause nicht weggesperrt und die mentale Gesundheit des Jungen ignoriert.

Über das Strafmass soll am 9. April entschieden werden.

Sohn verbüsst lebenslange Haftstrafe

Die Angeklagten waren am Tag des Massakers aufgrund einer morbiden Zeichnung ihres Sohnes zur Schule gerufen worden. Auf dem Bild waren unter anderem eine Waffe und eine Kugel zu sehen und Sätze wie «Die Gedanken hören nicht auf. Helft mir» zu lesen gewesen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, lediglich eine Liste mit Kontakten zu psychosozialen Diensten eingesteckt und danach wieder an ihre Arbeitsstellen zurückgekehrt zu sein. Einige Stunden später schoss ihr damals 15-jähriger Sohn mit einer Waffe um sich, die der Vater vier Tage zuvor gekauft hatte.

Der mittlerweile 17-jährige Junge verbüsst eine lebenslange Haftstrafe ohne Chance auf Bewährung.