Afghanistan Missbrauch bei Frauen-Elf – Skandal um Afghanistans Vorzeige-Team

SDA/AFP/phi

4.12.2018

Aghanin als Goalie – unhaltbar sind für Frauen wie sie vor allem die Zustände im Nationalteam.
Aghanin als Goalie – unhaltbar sind für Frauen wie sie vor allem die Zustände im Nationalteam.
Keystone

Das Frauenfussball-Team Afghanistans sollte auch den Graben zwischen den Geschlechtern schliessen – und ausgerechnet dort soll es zu Missbrauch und Misshandlungen gekommen sein.

Der afghanische Präsident Aschraf Ghani hat die Untersuchung von Vorwürfen gegen Funktionäre des nationalen Fussballverbands AFF gefordert, die Nationalspielerinnen sexuell missbraucht und körperlich misshandelt haben sollen.

«Das ist bestürzend für alle Afghanen. Jegliches Fehlverhalten gegenüber Sportlern, männlich oder weiblich, kann nicht hingenommen werde», sagte Ghani nach einer Unterredung mit dem Generalstaatsanwalt des Landes. Dessen Büro erklärte, es habe bereits ein Ermittlerteam zusammengestellt.

Frauen-Fussball in Afghanistan – Archivbilder aus Kabul aus dem Jahr 2010.
Frauen-Fussball in Afghanistan – Archivbilder aus Kabul aus dem Jahr 2010.
Keystone

Die britische Zeitung «The Guardian» hatte berichtet, der Missbrauch durch ranghohe Verbandsvertreter habe in Afghanistan stattgefunden, unter anderem am AFF-Standort, aber auch während eines Trainingscamps in Jordanien im Februar. Die Zeitung zitierte die ehemalige Programmdirektorin des Frauennationalteams, Chalida Popal, die nach Morddrohungen ins Exil ging. Sie hatte die Diskriminierung von Frauen in Afghanistan angeprangert und erklärt, Verbandsfunktionäre übten Gewalt gegen Frauen aus.

Afghanische Frauen spielen Fussball – seit dem Entstehen dieses Bildes im jahr 2007 hat sich zu wenig bewegt.
Afghanische Frauen spielen Fussball – seit dem Entstehen dieses Bildes im jahr 2007 hat sich zu wenig bewegt.
Keystone

Der AFF-Generalsekretär Sajed Aliresa Akasada bezeichnete die Vorwürfe am Wochenende als unwahre Unterstellungen. Dagegen leitete der Fussballweltverband FIFA nach eigenen Angaben Untersuchungen ein. Der dänische Sportbekleidungshersteller und Sponsor Hummel stellte wegen der Vorwürfe seine Förderung ein.

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