Rätsel gelöst Momo lebt allein im Käfig – und wird trotzdem schwanger

mmi

10.2.2023

Momo, das Weisshandgibbon-Weibchen, hat im Februar 2021 einen gesunden Affenjungen zur Welt gebracht. Zwei Jahre rätselten die Pfleger*innen, wer der Vater sein könnte.
Momo, das Weisshandgibbon-Weibchen, hat im Februar 2021 einen gesunden Affenjungen zur Welt gebracht. Zwei Jahre rätselten die Pfleger*innen, wer der Vater sein könnte.
Kujukushima Zoo

Japanische Zoowärter glauben, das Rätsel gelöst zu haben: Ein Gibbonweibchen wurde schwanger, obwohl es allein in seinem Käfig lebte. Ein DNA-Test brachte nun Klarheit. 

mmi

Momo, ein zwölf Jahre altes Affenweibchen, hat vor zwei Jahren seine Pfleger*innen im Kujukushima-Zoo in Nagasaki (Japan) vor ein grosses Rätsel gestellt: Die Weisshandgibbon-Dame hat im Februar 2021 ihr Baby geboren – trotz fehlender männlicher Gesellschaft.

Das Team des Zoos hat mittels eines DNA-Tests nun herausgefunden, wer der Vater ist. Und wie die Paarung abgelaufen sein könnte, meldet der amerikanische Nachrichtensender «CNN».

Der Test ergab, dass es sich bei dem Vater um Itō, einen 34-jähringen Gibbon handelt. Der lebte zur Zeit, als Momo schwanger wurde, im benachbarten Gehege.

9 Millimeter grosses Loch soll es möglich gemacht haben

Laut einer am Freitag kommunizierten Mitteilung des Zoos gehen die Pfleger*innen davon aus, dass Momo und Itō das Baby durch ein kleines Loch in einer Stahlplatte zwischen ihren Gehegen gezeugt haben sollen. Das Loch soll einen Durchmesser von circa neun Millimetern haben.

Das noch namenlose Affenbaby wiegt ungefähr zwei Kilogramm und soll liebevoll, gesund und behütet aufwachsen, wie der Zoo mitteilt. Man werde sich weiterhin gut um den Kleinen kümmern und hoffen, dass er ein gesundes und langes Leben haben wird, versicherte Hideki Hisano, stellvertretender Zoodirektor.

Mit bis zu 56 km/h von Ast zu Ast

Gibbons sind eine der kleinsten Affenrassen, aber mit einer starken Gesangsstimme. Zudem haben sie eine eigene komplizierte Sprache entwickelt und können sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 56 Kilometern pro Stunde von Ast zu Ast schwingen. Dutzende Gibbonarten sind in Teilen Asiens beheimatet: von Nordostindien über China bis hin zum Archipel von Borneo.

Die Population der Gibbons in freier Wildbahn ist rückläufig und als gefährdete Art kategorisiert. Ihr Lebensraum wird durch Abholzung, Berg- und Strassenbau bedroht.