Schäferhund «Major» Bidens Problem-Hund in bester Gebellschaft

uri

9.3.2021

Joe Biden schenkt einem Buben bei einer Veranstaltung einen Stoffhund, der seinem Schäferhund Champ ähnelt. Die echten Vierbeiner des US-Präsidenten sind offenbar weniger handzahm. (Archiv)
Joe Biden schenkt einem Buben bei einer Veranstaltung einen Stoffhund, der seinem Schäferhund Champ ähnelt. Die echten Vierbeiner des US-Präsidenten sind offenbar weniger handzahm. (Archiv)
Bild: Getty Images

Napoleon, Designer Harald Glööckler und Prinz William können wie US-Präsident Joe Biden ein Lied von Problemhunden singen. «Major» und «Champ» werden nach einem «Beiss-Vorfall» allerdings nun doch nicht aus dem Weissen Haus verbannt.

uri

9.3.2021

Im November verletzte sich Joe Biden beim Spielen mit seinem Schäferhund. Und schon wieder steht der drei Jahre alte Teufelskerl «Major» in den Schlagzeilen.

Zwar muss er nun doch nicht zusammen mit seinem Artgenossen «Champ»das Weisse Haus verlassen, wie  es nach einem «Beiss-Vorfall» zunächst hiess. Um dies klarzustellen, hab  es eine hochoffizielle Erklärung.

Die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, sagte am Dienstag in Washington, der jüngere der beiden Hunde, «Major», sei am Montag von einer «unbekannten Person» überrascht worden und habe in einer Weise reagiert, die bei dieser Person zu einer «kleinen Verletzung» geführt habe. Die Verletzung sei von der medizinischen Abteilung des Weissen Haus behandelt worden, eine weitergehende Behandlung sei nicht nötig gewesen. Konkreter wurde sie nicht. Psaki wies aber die Darstellung zurück, «Major» sei wegen einer Beiss-Attacke aus dem Weissen Haus verbannt worden.

Psaki sagte, es sei schon zuvor geplant gewesen, dass die Hunde in Delaware betreut werden sollten, solange die First Lady Jill Biden auf einer Inlandsreise unterwegs sei. «Die Hunde werden bald ins Weisse Haus zurückkehren», betonte Bidens Sprecherin. Die Hunde seien Familienmitglieder. Psaki sagte auch, die beiden Hunde seien noch dabei, sich an die neue Umgebung mit unbekannten Menschen im Weissen Haus zu gewöhnen.

Bidens Problemhund «Major» ist in bester Gesellschaft
Bidens Problemhund «Major» ist in bester Gesellschaft
KEYSTONE/EPA/ADAM SCHULTZ / WHITE HOUSE  (Archivbild)

In bester Gesellschaft

Der US-Präsident kann sich nach dem Vorfall aber immerhin trösten: Er ist nicht der einzige Prominente mit Problemhunden.

So heisst es von Napoleon Bonaparte, dass er noch in der Hochzeitsnacht mit seiner Frau Joséphine von deren Mops-Dame Fortuné in die Wade gebissen wurde. Angeblich entwickelte der spätere Kaiser der Franzosen daraufhin eine solch tiefe Abneigung gegen alles Hündische, dass er sogar per Gesetz verbieten liess, dass Besitzer ihre Vierbeiner Napoleon nannten.

Wie viel Wahrheit in der Geschichte steckt, ist schwer zu sagen, denn Fortuné schwanzwedelt sich noch durch weitere Anekdoten. So soll die Mops-Dame etwa auch für die Rettung Napoleons bei einem Anschlag verantwortlich gewesen sein oder später Höflinge gebissen haben. Auch sei verbürgt, dass Napoleon den Hund in einem Brief an Joséphine sogar habe grüssen lassen.

Die Beziehung zwischen Napoleon Bonaparte und seiner Frau Joséphine de Beauharnais könnte durch ihre bissige Mops-Dame Fortuné getrübt worden sein. (Archiv)
Die Beziehung zwischen Napoleon Bonaparte und seiner Frau Joséphine de Beauharnais könnte durch ihre bissige Mops-Dame Fortuné getrübt worden sein. (Archiv)
Bild: Spencer Arnold Collection/Hulton Archive/Getty Images

Der Prinz als Einbrecher

Eine risikoreiche, aber zuletzt glückliche Begegnung mit einem Hund hatte offenbar auch Prinz William, als er noch nicht mit Herzogin Kate verheiratet war. Wie der pensionierte Polizist und Wachmann Jon Chandler kürzlich der «Eastern Daily Press» berichtete, habe der Prinz vor Jahren auf dem Grundstück von Schloss Sandringham einen nächtlichen Spaziergang unternommen. Einer der Wachhunde habe William als unerlaubten Eindringling wahrgenommen, sei ihm hinterhergerannt und habe ihn laut bellend gestellt.

«Es hätte echt schiefgehen können, wenn er gebissen worden wäre», erklärte Chandler. «Glücklicherweise hat der Hund das gemacht, was ihm beigebracht worden ist. Er stellte ihn und bellte ihn an.» Aber auch so steht für ihn fest: «Es war eine denkwürdige Nacht.»

Als Royal dürfte Prinz William ein Hundefreund und -kenner sein. Allerdings ist das wohl nicht jedem Vierbeiner geläufig. (Archiv)
Als Royal dürfte Prinz William ein Hundefreund und -kenner sein. Allerdings ist das wohl nicht jedem Vierbeiner geläufig. (Archiv)
Bild: Keystone

Der Hund war nicht halb so vegan wie Morrissey

Weniger glimpflich kam der britische Sänger Morrissey, selbst tierlieber Veganer, im Jahr 2011 bei einer Begegnung mit einem Hund davon. Über das Malheur ist nicht viel bekannt, doch in einer kurzen Meldung hiess es, ein Vierbeiner in Grossbritannien habe einen Finger der «The Smiths»-Legende verletzt, woraufhin sich Morrissey in einem Spital im schwedischen Malmö behandeln liess. Kolportiert wurde, er habe sich die Spitze des Zeigefingers gebrochen.

Zu der ominösen Angelegenheit meinte der «Guardian» damals: «Leider wirft der kurze Bericht fast so viele Fragen auf wie Antworten. Was ist passiert? War es Morrisseys Hund oder der eines anderen? Welche Hand wurde verletzt? Warum ging er nicht direkt zu einem Arzt in Grossbritannien?»

Auf einem Morrissey-Fan-Portal fand sich damals auch ein gehässiger Kommentar: «Ist was an dem Gerücht dran, dass der Hund ihn wieder ausgespuckt und sich darüber beschwert hat, dass er alt, abgestanden und geschmacklos sei und obendrein weit oberhalb seines Verfallsdatums?»

Ein Zeigefinger des britischen Sängers Morrissey machte offenbar eine destruktive Bekanntschaft mit einem Hund. (Archiv)
Ein Zeigefinger des britischen Sängers Morrissey machte offenbar eine destruktive Bekanntschaft mit einem Hund. (Archiv)
Bild: Keystone

Ausmasse einer griechischen Tragödie

Während Morrissey offenbar daran gelegen war, seine Hundegeschichte nicht an die grosse Glocke zu hängen, nahm die schmerzhafte Begegnung des exzentrischen deutschen Modeschöpfers Harald Glööckler mit einem «riesigen Schäferhund» im Juli 2014 in Berlin die «Ausmasse einer griechischen Tragödie an», wie die Deutsche Presse-Agentur seinerzeit schrieb.

Glööckler berichtete eigens in einer Pressemitteilung über sein traumatisches Erlebnis. «Wie aus dem Nichts» sei der grosse Hund auf sie zugerast, während er versucht habe, seinen Zwergspaniel zu schützen. «Da passierte es!», erklärte Glööckler, der Hund habe ihn in die Hand gebissen. «Unfassbar! Ich komme gerade aus dem Urlaub und jetzt so etwas!»

Der herbeieilende Hundehalter habe hingegen gerufen: «Der beisst Sie nicht. Der beisst nur so kleine Kläffer, das ist seine Zielgruppe.» Glööckler blieb fassungslos: «Das ist doch unglaublich! Unerhört!» – und war glücklicherweise wirklich nicht Zielgruppe genug. Jedenfalls erholte er sich von seiner Verletzung.

Modedesigner Harald Glööckler posiert am 18. Juli 2014 in Berlin mit seinem Hund Billy King, nachdem er von einem Schäferhund in die Hand gebissen wurde. (Archiv)
Modedesigner Harald Glööckler posiert am 18. Juli 2014 in Berlin mit seinem Hund Billy King, nachdem er von einem Schäferhund in die Hand gebissen wurde. (Archiv)
dpa

Der Fussballer als Opfer

Mitten während eines Fussballspiels wurde im Jahr 2015 auch der brasilianische Fussballprofi Joao Paulo Opfer einer Hundeattacke. Der Spieler kam damals ausserhalb des Spielfelds zu Fall, woraufhin ein Polizist seinen angeleinten Hund nicht mehr zurückhalten konnte und das Tier zubiss. Der Fussballer spielte offenbar zunächst mit einem Verband am Arm weiter, wurde dann aber für eine Tollwutimpfung ins Spital gebracht.

Der Vorfall erinnerte die dpa an einen ähnlich gelagerten Fall im Jahr 1969 in der deutschen Bundesliga. In einem Spiel zwischen Borussia Dortmund gegen Schalke 04 liess die Security ihre Tiere auf den Rasen, nachdem einige Schalke-Fans nach dem Führungstor ihrer Mannschaft auf den Platz gestürmt waren. Die Tiere zeigten jedoch bedeutend mehr Interesse an den knackigen Kickern als an den renitenten Fans.

Friedel Rausch hielt angeblich nach einem Biss ins Gesäss noch bis zum Spielende durch, wohingegen sich der in den linken Oberschenkel gebissene Gerd Neuser auswechseln liess. Beide Akteure hätten damals 500 Mark Schmerzensgeld und einen Blumenstrauss erhalten – die Hunde in den Stadien als Konsequenz aus dem Beiss-Skandal dafür Maulkörbe.

Und manchmal ist es richtig schlimm

Richtig übel vom eigenen Hund erwischt wurde im vergangenen Jahr das polnische Model Aleksandra Prykowska, das unter anderem das Gesicht von Werbeanzeigen der Kosmetikmarke L'Oréal ist. Die 33-Jährige hatte den Mischlingshund Logan aus einem Tierheim adoptiert und war zunächst überglücklich. Auf Instagram schrieb sie im Februar 2020 zu einem Foto von sich und dem Hund «Mein Valentinstag ist dieses Jahr etwas Besonderes. Ich habe mich auf den ersten Blick in ihn verliebt! Mein Hund, mein Freund, Logan.»

Einige Monate später fiel sie der Hund jedoch an – Prykowska erlitt schwere Bisswunden im Gesicht. Dabei wurde auch das linke Auge des Models schwer verletzt. Wie der «Stern» berichtete, musste sie sogar um ihr Augenlicht bangen.

Prykowska gab Logan an das Tierheim zurück und erhob laut dem Magazin schwere Vorwürfe. So habe man ihr zwar gesagt, dass der Hund bereits seinen Vorbesitzer angefallen habe, den Vorfall jedoch verharmlost. Das Tierheim konterte auf Facebook, Prykowska sei in Kenntnis gesetzt worden, dass der Hund schwer erziehbar sei und eine komplizierte Vorgeschichte habe. Sie habe sich jedoch nicht davon abhalten lassen, ihn zu sich zu nehmen.