Massensterben vor Russland Obduktion von toten Robben soll Antworten liefern

DPA, gbi

5.12.2022 - 12:24

Tragödie: 2500 tote Kaspische Robben in Russland gefunden

Tragödie: 2500 tote Kaspische Robben in Russland gefunden

Rund 2500 tote Robben sind am Kaspischen Meer im Nordkaukasus an Land gespült worden. Die russischen Behörden informierten am Sonntag über den Fund der Tierkadaver. Die Ursache für den Tod der geschützten Tiere war zunächst unklar.

05.12.2022

Es ist das grösste Massensterben seit Jahren. Doch was genau hat zum Tod von rund 2500 Robben im Kaspischen Meer geführt? Diese Frage stellt Forscher*innen immer noch vor ein Rätsel. 

5.12.2022 - 12:24

Nach dem Fund von rund 2500 toten Robben am Kaspischen Meer in der russischen Teilrepublik Dagestan geht die Suche nach Antworten. Wissenschaftler*innen würden die Kadaver der geschützten Tiere obduzieren, sagte die Leiterin der russischen Naturschutzbehörde Rosprirodnadsor, Swetlana Radionowa, am Montag im Moskauer Fernsehkanal Rossija-24.

Es gebe Hinweise darauf, dass die Tiere an Sauerstoffmangel verendet seien. Details nannte sie nicht. Dagegen gebe es keine Anzeichen äusserer Gewaltanwendung etwa durch Wilderer.

Vielleicht noch mehr tote Robben

An dem grössten Salzsee der Erde werden jedes Jahr viele Kadaver verendeter Robben gefunden. Im Rückblick der vergangenen Jahre ist aber die Rede von Hunderten und nicht – wie jetzt – von Tausenden toten Exemplaren. Regierungsnahe Umweltexpert*innen forderten daher eine Aufklärung des Massensterbens.

Behörden hatten die Zahl der gefundenen Kadaver am Wochenende mehrfach nach oben korrigiert. Sie schlossen nicht aus, dass sie noch deutlich ansteigt.

«Das ist das grösste Massensterben der Kaspischen Robbe der vergangenen zehn Jahre. Die Gründe werden ermittelt nach der Durchführung der Laboruntersuchungen des pathologischen Materials der toten Tiere», teilte das dagestanische Naturschutzministerium in der Hauptstadt Machatschkala am Sonntag mit.

Vom Aussterben bedroht

Die Kaspische Robbe gehört zu den vom Aussterben bedrohten Arten und steht unter besonderem Schutz. Ihr Bestand ist in den vergangenen 100 Jahren laut Tierschützern um rund 90 Prozent zurückgegangen – auch wegen der zunehmenden Verschmutzung des Kaspischen Meeres, wo etwa Öl gefördert wird. Die Tiere sterben nach Angaben von Experten durch Öllecks, Wilderei und Überfischung.

DPA, gbi