Sexuelle Ausbeutung Oxfam: Ehemaliger Haiti-Chef gab Umgang mit Prostituierten zu

sda

19.2.2018

Die international tätige Entwicklungsorganisation Oxfam mit Sitz in Grossbritannien wird seit Tagen von Skandalen erschüttert.
Die international tätige Entwicklungsorganisation Oxfam mit Sitz in Grossbritannien wird seit Tagen von Skandalen erschüttert.
Bild: Keystone

Der im Mittelpunkt des Sex-Skandals bei Oxfam stehende Belgier hat nach Angaben der Hilfsorganisation zugegeben, Prostituierte in seiner von Oxfam gemieteten Unterkunft angeheuert zu haben.

Oxfam veröffentlichte am Montag in London einen Bericht aus dem Jahr 2011, wonach Roland van Hauwermeiren bereits damals bei einer internen Untersuchung einräumte, Prostituierte für Sex in seiner Unterkunft in Haiti bezahlt zu haben, und seinen Rücktritt anbot.

«Im Interview hat der Landesdirektor zugegeben, Prostituierte in seine Oxfam-Unterkunft bestellt zu haben», heisst es in dem Bericht. Daraus geht zudem hervor, dass drei Oxfam-Mitarbeiter einen Zeugen körperlich bedrohten, als mutmassliches sexuelles Fehlverhalten nach dem verheerenden Erdbeben von 2010 untersucht werden sollte.

Von Skandalen erschüttert

Der Belgier van Hauwermeiren war im Tschad und anschliessend in Haiti Landesdirektor der Hilfsorganisation Oxfam. Nachdem die Vorwürfe intern bekannt wurden, trat er von seinem Posten zurück. Auch zwei andere Mitarbeiter kündigten und kamen damit einer Entlassung zuvor. Vier weitere Mitarbeiter wurden nach Angaben von Oxfam wegen groben Fehlverhaltens entlassen.

Die international tätige Entwicklungsorganisation mit Sitz in Grossbritannien wird seit Tagen von Skandalen erschüttert. Neben Sexorgien mit Prostituierten in Haiti und dem Tschad soll es Fälle von Vergewaltigungen und versuchten Vergewaltigungen im Südsudan gegeben haben. Vergangene Woche trat Oxfam-Vizechefin Penny Lawrence zurück.

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