Grossbritannien Palast lässt sich von Harrys und Meghans Vorwürfen nicht irritieren

SDA

17.12.2022 - 13:28

ARCHIV - Großbritanniens König Charles III., Königsgemahlin Camilla, Prinz Harry und Meghan, die Herzogin von Sussex, sehen zu, wie der Sarg von Königin Elizabeth II. nach dem Staatsbegräbnis in der Westminster Abbey in den Leichenwagen verladen wird. Foto: Martin Meissner/Pool AP/dpa
ARCHIV - Großbritanniens König Charles III., Königsgemahlin Camilla, Prinz Harry und Meghan, die Herzogin von Sussex, sehen zu, wie der Sarg von Königin Elizabeth II. nach dem Staatsbegräbnis in der Westminster Abbey in den Leichenwagen verladen wird. Foto: Martin Meissner/Pool AP/dpa
Keystone

Nach dem Erscheinen von Prinz Harry und Herzogin Meghans Netflix-Dokureihe mit schweren Vorwürfen gegen die Royal Family setzt das Königshaus auf demonstrative Normalität. Das abtrünnige Paar werde trotzdem zu Charles' Krönung im kommenden Jahr eingeladen, zitierte der «Telegraph» am Samstag eine royale Insider-Quelle. «Alle Mitglieder der Familie werden willkommen sein», hiess es.

Keystone-SDA

Charles ist seit dem Tod seiner Mutter Queen Elizabeth II. bereits neuer britischer Monarch, offiziell gekrönt wird er jedoch erst am 6. Mai 2023 in einer feierlichen Zeremonie. Am gleichen Tag wird Harry und Meghans Sohn Archie seinen vierten Geburtstag feiern. Die vierköpfige Familie, zu der auch die kleine Lilibet (1) gehört, lebt mittlerweile in Kalifornien.

In der vor wenigen Tagen vollständig veröffentlichten Netflix-Dokuserie namens «Harry & Meghan» erhob das Paar erneut Vorwürfe gegen den Palast. Sein Vater Charles habe die Unwahrheit gesagt und sein Bruder Prinz William habe ihn angeschrien, erzählt Harry (38) darin vor laufender Kamera im Rückblick auf die Diskussionen über seinen Ausstieg aus dem Königshaus. Ausserdem beschuldigten er und Meghan (41) den Palast, gezielt negative oder falsche Informationen über sie an die Medien gegeben zu haben.

Die Royal Family beabsichtige nicht, öffentlich zu den Vorwürfen Stellung zu beziehen, schrieb dazu der «Telegraph». Man wolle Würde bewahren und nicht darauf bestehen, das letzte Wort zu haben, zitierte das Blatt seine Quellen.

In den Tagen nach Erscheinen der Doku demonstrierten die Royals stattdessen Normalität und Gelassenheit. Bei einem von Prinzessin Kate veranstalteten Weihnachtskonzert in der Westminster Abbey traf sich die gesamte Familie strahlend und in farblich abgestimmten, festlichen Outfits zwischen Lichterglanz und Tannenbaum zum Weihnachtssingen. Charles setzte mit einem Besuch bei einem jüdischen Gemeinschaftszentrum erneut ein Zeichen für seinen Anspruch, Monarch auch für Angehörige anderer Religionen sein zu wollen. Ausgelassen tanzte er am Freitag mit Holocaust-Überlebenden – unter anderem der 93-jährigen Eva Schloss, einer Stiefschwester der für ihr Tagebuch berühmt gewordenen Anne Frank.

Unter Problemthemen scheint der Palast noch vor dem Fest einen möglich klaren Schlussstrich ziehen zu wollen: So entschuldigte sich eine frühere Hofdame auch noch öffentlich bei der Aktivistin, die ihr vor kurzem nach einem Empfang von Königsgemahlin Camilla (75) Rassismus vorgeworfen hatte. Ihr Amt hatte sie bereits zuvor niedergelegt.

Auch bei Problem-Royal Prinz Andrew, der wegen seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal um den gestorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein keine öffentlichen Aufgaben mehr übernimmt, scheint zumindest in finanzieller Hinsicht mehr Ruhe einzukehren. Dem «Telegraph» zufolge soll er mittlerweile erfolgreich sein Chalet in der Schweiz verkauft haben. Zwischenzeitlich waren Andrews Verkaufsversuche durch seinen Rechtsstreit gegen die US-Amerikanerin Virginia Giuffre erschwert worden. Andrew hatte im Februar einen millionenschweren Vergleich mit Giuffre geschlossen, die ihm vorgeworfen hatte, sie mehrmals als Minderjährige missbraucht zu haben. Andrew wies die Vorwürfe stets zurück.

Kurz nach den Feiertagen steht den Royals allerdings mutmasslich schon die nächste Vorwurfswelle ins Haus: Für den 10. Januar hat Prinz Harry das Erscheinen seiner Memoiren angekündigt.