Blutige TraditionPamplona feiert nach zwei Jahren Corona-Pause wieder Stierfestival
AP/tpfi
7.7.2022
Tausende Schaulustige feiern das traditionelle Chupinazo-Feuerwerk, mit dem das neuntägige Fest beginnt. Die erste Rakete wird den Angestellten im Gesundheitswesen gewidmet.
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07.07.2022, 00:00
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Im spanischen Pamplona ist nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wieder das Stierrennen San Fermín eröffnet worden. Tausende Schaulustige feierten am Mittwoch das traditionelle Chupinazo-Feuerwerk, mit dem das neuntägige Fest begann. Der an Amyotropher Lateralsklerose erkrankte frühere Fußballer und Trainer Juan Carlos Unzué zündete auf dem Rathausbalkon die erste Rakete. «Dieses Chupinazo ist allen Angestellten im Gesundheitswesen und den Menschen gewidmet, die uns während der Pandemie geholfen haben und allen, die an ALS leiden», sagte Unzué im Rollstuhl sitzend.
Nach dem Feuerwerk spritzten sich die Feiernden gegenseitig mit Rotwein voll. Fast alle trugen weisse Tracht mit roten Halstüchern und Schärpen. Die Stadtväter warnten, das Corona-Virus gehe immer noch um und riefen dazu auf, Masken zu tragen. Das dürfte allerdings bei den Stierrennen und sonstigen Festen schwierig werden.
Stiere jagen Menschen
Höhepunkt des Festes ist der tägliche Auftrieb der Stiere. Jeden Morgen werden sechs Tiere über enge Kopfsteinpflastergassen zur Stierkampfarena gescheucht, wobei Tausende mitrennen und versuchen, sich nicht von den Hörnern erwischen zu lassen. 2019, beim bislang letzten San Fermín, wurden acht Menschen aufgespiesst, den letzten Todesfall gab es 2009. Schaulustige können das Spektakel hinter Holzabsperrungen und von Balkons aus verfolgen. Die Tiere werden dann nachmittags von Stierkämpfern getötet.
Literaturnobelpreisträger Ernest Hemingway hat dem Festival mit seinem Roman «The Sun Also Rises» (deutsch: Fiesta) aus dem Jahr 1926 ein Denkmal gesetzt. Vor 2020 war es zuletzt während des Spanischen Bürgerkriegs in den 1930er Jahren abgesagt worden. Unter Tierrechtlern stößt die alljährliche Stierhatz auf Kritik.