Das Haus Konstruktiv in Zürich widmet dem deutschen Künstler Otto Piene (1928-2014) die erste grosse Museumsausstellung in der Schweiz. Sie dauert vom 6. Februar bis 10. Mai.
Unter dem Titel «Die Sonne kommt näher» präsentiert die Kuratorin Sabine Schaschl eine Auswahl von Werken, die Otto Piene zwischen 1955 und 2014 geschaffen hat. Neben frühen vom Abstrakten Expressionismus beeinflussten Gemälden sind Raster-, Rauch- und Feuerbilder zu sehen sowie Lichtinstallationen und Luftskulpturen.
Experimente mit Wind und Feuer
Zusammen mit Heinz Mack gründete Otto Piene 1957 die ZERO-Gruppe. Sie forderte einen radikalen künstlerischen Neuanfang. Statt mit Farbe und Pinsel experimentierten die ZERO-Künstler mit neuen Materialien und mit den elementaren Kräften der Natur: Licht, Bewegung, Wind, Feuer, Luft, Energie.
Pienes flüchtige Kunst kannte keine Grenzen. Der Künstler fackelte Leinwände ab und liess Blumen aus Feuer entstehen. Sein Pinsel waren Flammen. Er choreographierte «Lichtballette» und schoss Helium-gefüllte Skulpturen in den Himmel. Im Juli 2014 wollte Piene in Berlin seine berühmten Himmelsskulpturen vom Dach der Nationalgalerie aufsteigen lassen. Dazu kam es nicht. Mitten in den Vorbereitungen starb er im Alter von 86 Jahren.
Lichtkünstlerin Brigitte Kowanz
Seine zweite Ausstellung widmet das Haus Konstruktiv der 1957 geborenen österreichischen Künstlerin Brigitte Kowanz. Die retrospektiv angelegte Schau mit dem Titel «Lost under the Surface» zeigt, wie Kowanz seit den 1980er-Jahren das Medium Licht als eigenständiges Phänomen und als Informationsträger erfahrbar macht.
Die Objekte, Installationen und Rauminterventionen der Künstlerin zeigten, «dass Licht nicht gleich Licht ist», schreibt das Museum im Vorfeld der Ausstellungseröffnung. Kowanz verwendet unterschiedliche Leuchtmittel. Ihre Ausstellung macht erlebbar, wie vielfältig das immaterielle, flüchtige Medium sein kann.
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