Skurriler Waffenfund in den USA Polizei entdeckt Atomrakete aus dem Kalten Krieg in Garage

Ein US-Amerikaner meldete ein bizarres Erbstück seines verstorbenen Nachbars bei der Polizei: eine Atomrakete aus dem Kalten Krieg. Kurz darauf folgte Entwarnung: Die Rakete trug keinen atomaren Sprengkopf.

Selbst in den USA ist dieser Waffenfund aussergewöhnlich: Die Polizei in Bellevue, einem Vorort im Bundesstaat Washington, ist auf eine Atomrakete in Privatbesitz gestossen, wie der «Spiegel» berichtet. Es handelte sich um ausrangiertes Geschoss des Typs AIR-2 Genie des Rüstungsherstellers Douglas.

Das Luftwaffenmuseum in Dayton im Bundesstaat Ohio habe am Mittwochabend einen Anruf erhalten. Ein Einwohner Bellevues wollte einen Gegenstand spenden, der seinem verstorbenen Nachbarn gehört hatte und ihm vermacht wurde. Am nächsten Tag tauchten Beamten mitsamt Bombenentschärfungskommando vor dem Haus des Anrufers auf. In der Garage fanden sie tatsächlich eine Atomrakete.

Mit der sogenannten Luft-Luft-Rakete konnten gegnerische Kampfflugzeuge beschossen werden. Bestückt werden konnte sie mit einem 1,5 Tonnen schweren Atomsprengkopf. Die Waffe wurde unter der Bezeichnung MB-1 Genie von 1957 bis 1962 auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs gebaut. Im Jahr 1985 musterte die US-Luftwaffe sie aus.

Rakete soll restauriert werden

Entsprechend sieht man dem Exemplar an, dass es schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Der Besitzer habe gegenüber der Polizei angegeben, sein Nachbar habe die Rakete bei einer Nachlassauflösung gekauft. Die Bombenentschärfer vor Ort konnten derweil Entwarnung geben: Die Rakete war inaktiv, enthielt keinen Treibstoff – und auch keinen atomaren Sprengkopf.

Weil auch die US Army das Geschoss aus vergangenen Tagen nicht zurückhaben wollte, liess die Polizei die Rakete in der Garage zurück. Dort soll sie nun restauriert und dann an ein Museum weitergegeben werden.