Preisanstieg Pinguine in japanischem Aquarium verschmähen billigeren Fisch

dpa/AFP/uri

9.7.2022 - 16:38

Normalerweise schlingen Pinguine Fisch gern rasch hinunter: In Japan reagieren die Vögel nun auf das verbilligte Angebot, indem sie den Fisch ignorieren. (Archiv)
Normalerweise schlingen Pinguine Fisch gern rasch hinunter: In Japan reagieren die Vögel nun auf das verbilligte Angebot, indem sie den Fisch ignorieren. (Archiv)
Bild: Keystone

Wegen der hohen Inflation bekommen Tiere in einem Aquarium in Japan nicht mehr ihren Lieblingsfisch vorgesetzt, sondern eine günstigere Alternative. Die Pinguine und Otter reagieren deutlich.

DPA, dpa/AFP/uri

In einem Aquarium in Japan revoltieren Pinguine und Otter gegen die Folgen der steigenden Futterpreise. Weil die Kosten für Aji-Makrelen deutlich gestiegen sind, bieten die Betreiber des Hakone-en Aquariums den Tieren jetzt billigeren Saba an.

Nach Angaben des Leiters des Aquariums, Hiroki Shimamoto, verschmähen einige besonders wählerische Pinguine und alle Otter die normalen Makrelen, die ihnen neuerdings anstelle der traditionellen japanischen Stöcker vorgesetzt werden. «Sie spucken sie einfach wieder aus», berichtete er der Nachrichtenagentur AFP.

«Wir zwingen sie aber nicht dazu, den billigeren Fisch zu fressen. Wer ihn verweigert, bekommt weiter wie bisher Aji», erklärte ein Sprecher des Aquariums in der Tokioter Nachbarpräfektur Kanagawa unterdessen am Freitag auf dpa-Anfrage.

Nicht nur die Preise für Futter, sondern auch die Strompreise steigen in letzter Zeit stark an, weswegen sich das Aquarium gezwungen sieht, Kosten zum Beispiel beim Stromverbrauch und eben beim Futter einzusparen.

So habe man das Futter für die Pinguine zu 30 bis 40 Prozent auf die billigere Saba-Makrele umgestellt. Sobald sich die Lage entspanne, bekämen die Pinguine aber ausschliesslich wieder ihre Lieblingsmakrelen, versicherte der Sprecher. Die Eintrittspreise will man nicht erhöhen, da befürchtet wird, dass die Kunden wegbleiben.