Bergbauriese entschuldigt sichHoch radioaktive Kapsel im Outback vermisst
dpa
30.1.2023 - 05:08
Von der gefährlichen Fracht fehlt weiterhin jede Spur: Die millimetergrosse Kapsel mit hoch radioaktiven Cäsium 137 ist auf einem Transport durch das Outback abhanden gekommen. Wie konnte das passieren?
30.01.2023, 05:08
30.01.2023, 05:10
dpa
Während in Australien die Suche nach einer winzigen radioaktiven Kapsel auf Hochtouren läuft, hat sich der britisch-australische Bergbauriese Rio Tinto für den Vorfall entschuldigt. Die nur millimetergrosse Kapsel war beim Transport von einer Mine nördlich der Bergbaustadt Newman zu einem Depot nahe der Grossstadt Perth offenbar von einem Lastwagen gefallen – neuesten Angaben zufolge irgendwann nach dem 12. Januar und irgendwo auf der 1400 Kilometer langen Strecke. Dass die Kapsel fehlte, wurde erst am dem 25. Januar beim Entladen des LKW's bemerkt.
«Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst», zitierte der australische Sender ABC am Montag Simon Trott, den Leiter der Eisenerzabteilung von Rio Tinto. Der Konzern betreibt die Gudai-Darri-Mine, von wo aus die Kapsel transportiert wurde. «Wir erkennen an, dass dies eindeutig sehr besorgniserregend ist, und entschuldigen uns für den Alarm, den es bei den Menschen in Westaustralien ausgelöst hat.»
Rio Tinto habe einen Drittanbieter mit entsprechendem Fachwissen und Zertifizierung beauftragt, die gefährliche Kapsel sicher zu verpacken, um sie für den Transport vorzubereiten. Das Unternehmen habe auch eine eigene Untersuchung eingeleitet, um herauszufinden, wie sie verschwinden konnte.
Der Verlust der nur sechs mal acht Millimeter kleine Kapsel mit dem hoch radioaktiven Cäsium 137 hatte bei den Behörden in Westaustralien angesichts des sehr gefährlichen Materials grosse Sorgen ausgelöst. Wer etwas entdecke, das wie eine winzige Kapsel aussehe, solle mindestens fünf Meter Abstand halten, hiess es. Am späten Freitag (Ortszeit) hatte das Gesundheitsministerium von Western Australia die Bevölkerung über den Vorfall informiert. Teams der Feuerwehr und der Rettungsdienste suchten derweil mit tragbaren Strahlungs- und Metalldetektoren die stark befahrene Frachtroute ab.
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