Panne in FrankreichRadiosender meldet fälschlicherweise den Tod etlicher Promis
SDA/dpa/uri
17.11.2020
Es ist der Albtraum jeder Redaktion: Der französische Auslandssender Radio France Internationale (RFI) hat aus Versehen rund hundert vorbereite Nachrufe veröffentlicht.
Somit wurden kurzzeitig Königin Elisabeth II., Schauspieler Alain Delon, Ex-Premier Laurent Fabius, Schauspielerin Line Renaud oder den französischen Geschäftsmann Bernard Tapie fälschlicherweise für tot erklärt.
«Aufgrund eines technischen Problems wurden viele Nachrufe fälschlicherweise am Montag, den 16. November, auf unserer Website veröffentlicht», erklärte RFI. Die Nachrufe seien auch automatisch auf einigen Partnerplattformen wie Yahoo! oder MSN und auf Twitter zu sehen gewesen, so der Sender. Die Texte seien als Entwurf ohne redaktionelle Bearbeitung online gegangen.
🔴 Un problème technique a entraîné la publication de nombreuses nécrologies sur notre site. Nous sommes mobilisés pour rectifier ce bug majeur et présentons nos excuses aux personnes concernées ainsi qu'à vous qui nous suivez et nous faites confiance.
RFI löschte die vorbereiteten Nachrufe schnell wieder – einige für tot Erklärte konnten in der Zwischenzeit aber schon mal nachlesen, was man nach ihrem Tod so über sie schreibt. Schauspielerin Renaud nahm es mit Humor: Die verfrühte Ankündigung ihres Todes hätte sie und ihren Hund Pirate zum Lachen gebracht, schrieb die 92-Jährige bei Twitter – und postete ein Foto mit sich und ihrem Hund. «Wie Sie sehen können, geht es mir gut!»
Besonders bitter dürfte der Fehler für den schwer erkrankten Manager und Ex-Minister Tapie sein. Der 77-Jährige wurde nun schon mehrfach für tot erklärt. Die französische Zeitung «Le Monde» veröffentlichte im vergangenen Jahr ebenfalls bereits einen vorbereiteten Nachruf auf Tapie. «Wir entschuldigen uns bei Herrn Tapie und unseren Lesern für diesen bedauerlichen Vorfall», schrieb die Zeitung damals. Ein französischer Sportsender hatte Tapie schliesslich im August erneut für tot erklärt.
RFI erklärte nun, der Fehler sei auf einen technischen Zwischenfall zurückzuführen, der mit der Umstellung der RFI-Webseite zu einem neuen Tool zur Veröffentlichung von Inhalten zusammenhänge. «Wir schulden Ihnen natürlich eine Erklärung. Wie in allen Medien bereiten unsere Journalisten die Porträts von Persönlichkeiten im voraus vor, damit sie im Falle ihres Todes den Lesern schnell alle Informationen über ihren Werdegang liefern können», schrieb RFI.
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