Evakuierung in Notunterkunft Reisegruppe strandet im Gotthardtunnel

bo, sda

8.10.2022 - 16:04

Eine im Gotthardtunnel gestrandete 50-köpfige Reisegruppe hat am späten Freitagabend einen Grosseinsatz von Polizei, Rettungsdiensten und des Gemeindeführungsstabes Göschenen UR ausgelöst. Grund war der Reisebus, der nach einem technischen Defekt liegengeblieben war.

bo, sda

Der Fahrer eines Gesellschaftsbusses mit deutschen Kennzeichen hielt in einer Notfallnische an, weil das Warnlicht auf dem Armaturenbrett eine technische Störung am Fahrzeug anzeigte, wie die Urner Kantonspolizei am Samstag mitteilte. Die Einsatzzentrale der Kantonspolizei Uri habe dann sofort die für diese Fälle vorgesehenen Ereignis- und Rettungsmassnahmen eingeleitet.

Die angerückten Wehrdienste konnten aber weder Rauch noch Feuer im Motorraum feststellen. In der Folge wollte der Fahrer des Busses die Reise fortsetzen, das Fahrzeug sprang aber nicht mehr an. Die Rettungsdienste mussten deshalb die 46 Jugendlichen und ihre vier Begleiter aus dem Bus und dem Tunnel evakuieren. Sie wurden in ein Hotel gebracht.

Dort klagten einige der Evakuierten über Unwohlsein und Hustensymptome. Die Untersuchungen auf Verdacht einer Rauchgasvergiftung bei allen Mitgliedern der Gruppe ergab jedoch keine Befunde.

Notunterkunft geöffnet

Die Gruppe konnte erst am Samstagmorgen mit einem Reisebus weiterreisen. Weil das Hotel zu klein war, nahm der eilends aufgebotene Gemeindeführungsstab Göschenen die Notunterkunft in der Aula «elf elf» in Göschenen in Betrieb. Dort konnten sich die 50 Reisenden und ihr Fahrer ausruhen.

Der liegengebliebene Reisebus wurde aus dem Tunnel abgeschleppt. Die Reparatur im Motorenraum war an Ort und Stelle nicht möglich, unbekannt war vorerst auch die Höhe des Sachschadens am Fahrzeug. Verletzt wurde niemand.

Im Einsatz standen die Schadenwehr Gotthard, der Rettungsdienst Uri, Nidwalden und Schwyz sowie ein Team der Rega, ein regionales Abschleppunternehmen, der Gemeindeführungsstab Göschenen sowie die Kantonspolizei Uri.