Ein Schneeräumungsfahrzeug im Einsatz beim verschneiten Central am Freitag in Zürich. Die VBZ haben den Betrieb eingestellt.
Die verschneite Zürcher Bahnhofstrasse, auf der am Freitag wegen des vielen Schnees keine Trams fuhren.
Ein junger Mann nimmt am Freitag im verschneiten Zürich eine "Schneedusche".
Viel Schnee, viel Spass: Junge Leute beim Schneemann Bauen am Freitag in der Stadt Zürich.
Rekordschneefälle in der Deutschschweiz hören auf – Zürich ohne ÖV - Gallery
Ein Schneeräumungsfahrzeug im Einsatz beim verschneiten Central am Freitag in Zürich. Die VBZ haben den Betrieb eingestellt.
Die verschneite Zürcher Bahnhofstrasse, auf der am Freitag wegen des vielen Schnees keine Trams fuhren.
Ein junger Mann nimmt am Freitag im verschneiten Zürich eine "Schneedusche".
Viel Schnee, viel Spass: Junge Leute beim Schneemann Bauen am Freitag in der Stadt Zürich.
Bis in den Nachmittag hinein sind am Freitag in der Deutschschweiz rekordverdächtige Mengen an Neuschnee gefallen. In Zürich legten die Schneemengen viele Trams und Busse lahm.
Die Tram- und Buslinien waren auf dem Zürcher Stadtgebiet und im Limmattal, in Schwerzenbach, Fällanden, Maur, Ebmatingen, Zollikon sowie in Küsnacht noch am Nachmittag eingestellt. Einzelne Buslinien verkehrten höchstens auf Teilstrecken. Mit der Zeit wurden einzelne Linien wieder in Betrieb genommen.
Die Zürcher Verkehrsbetriebe (VBZ) teilten am Nachmittag mit, viele Strecken seien blockiert durch defekte Fahrleitungen wegen umgefallener Bäume.
Wegen der starken Schneefälle rückten die Patrouillen der Kantonspolizei Zürich und der Kommunalpolizeien seit Donnerstagmorgen mehr als 650 Mal aus. Bis zum Freitagvormittag gab es über 200 Verkehrsunfälle. Bei den meisten blieb es bei Sachschaden. Bei zwölf Unfällen wurden jedoch Personen verletzt.
Im Gegensatz zum Strassenverkehr wurde der Flugverkehr am Flughafen Zürich durch den Schnee nur wenig beeinträchtigt. Es gab am Freitag vereinzelt Verspätungen von 15 bis 45 Minuten, es wurden jedoch keine Flüge annulliert.
Grosseinsatz hatten Feuerwehr und Polizei auch in Winterthur, vor allem, weil Bäume und Äste auf die Strasse fielen oder umzuknicken drohten.
Telefone laufen heiss
Bei der Schaffhauser Polizei und der Feuerwehr liefen die Telefone heiss. Wegen der Schneemassen waren auf dem ganzen Kantonsgebiet Dutzende Bäume auf Strassen, geparkte Autos und Stromleitungen gestürzt. Lastwagen blieben im Schnee stecken.
Auf den St. Galler Strassen führten die Schneefälle seit Mittwochabend zu rund 60 Unfällen. Viele Lastwagen und Autos blieben stecken, Strassen wurden durch umgestürzte Bäume blockiert.
Im Kanton Aargau waren wegen des starken Schneefalls am Freitag mehr als 60 Strassen gesperrt.
In den Bergen bis zu zwei Meter
Seit Mittwoch fiel vor allem vom Aargau ostwärts im Flachland sowie in den Alpen und den östlichen Alpentälern viel Neuschnee. Der Wetterdienst Meteonews meldete am Freitag teilweise rekordverdächtige Neuschneemengen.
Im Flachland schneite es örtlich bis über 30 Zentimeter, in den östlichen Alpentälern (Glarnerland, Walenseegebiet, Seeztal, oberes Rheintal und Bündner Täler) sogar teilweise über 50 Zentimeter und in den Alpen vielerorts 1 bis gegen 2 Meter. Dies sind Mengen, wie sie im Durchschnitt nur alle 20 Jahre gemessen werden.
Grosse Lawinengefahr
Auch am Freitag herrschten prekäre Strassenverhältnisse und in den Bergen eine grosse Lawinengefahr. Gemäss dem Davoser Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF galt in den Schweizer Alpen grossflächig die Gefahrenstufe 4 (gross) – die zweithöchste Stufe.
Am Samstag herrscht laut SLF grosse Gefahr im Berner Oberland östlich von Interlaken, am zentralen und östlichen Alpennordhang, im nördlichen Goms sowie in grossen Teilen Graubündens. In den übrigen Schweizer Alpen und im Jura ist die Lawinengefahr fast überall erheblich (Stufe 3).
In Emmetten im Kanton Nidwalden wurden zwei Männer von einer Lawine erfasst und 50 bis 100 Meter mitgerissen. Dabei starb der eine, ein 26 Jahre alter Mann aus der Zentralschweiz.
In Seedorf im Kanton Uri kam es zu einem zweiten Abgang der Fischlauwi-Lawine. Mehrere Strassenabschnitte bleiben wegen Lawinengefahr mindestens bis Samstag gesperrt.
Schnee bremst Bahnverkehr
Die rekordverdächtigen Schneefälle führten wie schon am Vortag auch am Freitagmorgen auf dem Bahnnetz zu zahlreichen Störungen. So war etwa der Bahnverkehr zwischen Winterthur und St. Gallen beeinträchtigt.
Immer noch gesperrt seit dem Lawinenniedergang vom Vortag ist die Linie Brienz-Interlaken im Berner Oberland. In Graubünden bleibt die Strecke zwischen Sumvitg-Cumpadials und Disentis/Mustér unterbrochen.
Post in Schwierigkeiten
Vor den aussergewöhnlich grossen Schneemengen musste in einigen Regionen auch die Post kapitulieren. Namentlich in der Ostschweiz wurde am Freitag an zahlreichen Orten keine Post zugestellt oder die Briefe und Pakete kamen mit Verspätung, wie die Post mitteilte.
Betroffen waren etwa die Zustellregionen Winterthur, St. Gallen, Appenzell, Graubünden und die Walliser Region Goms. Briefe und Pakete sollen nach Möglichkeit am Samstag zugestellt werden.
Immerhin meldete Meteonews am Freitagnachmittag, der Schneefall werde immer weniger und habe an vielen Orten aufgehört. Die nächsten Schneefälle gebe es in der Nacht auf Sonntag.
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