Kurioser GerichtsfallRichter wirft immer mal wieder Werke weg
SDA
28.1.2019 - 11:32
Ein Mann, der weggeworfene Skizzen des Malers Gerhard Richter aus dessen Altpapiertonne gefischt haben soll, muss sich in Deutschland wegen Diebstahls vor Gericht verantworten.
Ursprünglich war in dem Verfahren eine Verhandlung für Mittwoch geplant, doch wurde diese auf unbestimmte Zeit verschoben, da Richter erkrankt sei, sagte eine Sprecherin des Amtsgerichts Köln am Montag. Sein Atelier bestätigte, dass der 86-Jährige krankheitsbedingt nicht teilnehmen könne.
Der 49 Jahre alte Angeklagte wird nach Angaben des Gerichts beschuldigt, aus der Altpapiertonne vor Richters Haus im Villenviertel Köln-Hahnwald vier Entwürfe an sich genommen zu haben. Anschliessend habe er versucht, die Werke zu Geld zu machen, und dafür Kontakt mit einem Auktionshaus aufgenommen. Der Wert der Werke werde vorläufig auf 60'000 Euro geschätzt.
Das Gericht habe nun die Frage zu klären, ob der Müll immer noch als Eigentum dessen betrachtet werden müsse, der ihn vor die Tür gestellt habe. Dabei gebe es einen Unterschied zwischen einem Joghurtbecher und einem Werk von Richter, sagte die Sprecherin.
Richter, der als einer der am höchsten dotierten lebenden Künstler gilt, hat immer schon einen Teil seiner Arbeiten verworfen und dann zerstört oder weggeworfen, darunter auch grossformatige Gemälde.
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