RätselratenRiesiger Krater sorgt in Deutschland für Verwirrung
AFP/tsha
24.6.2019
Im deutschen Limburg wurde auf einem Feld ein Krater entdeckt. Nach einigem Rätselraten steht die Ursache wahrscheinlich fest.
Ein plötzlich auf einem Feld entstandener Krater hat im hessischen Limburg (D) für Verwunderung gesorgt. Das vier Meter tiefe und zehn Meter breite Loch wurde am Sonntagnachmittag entdeckt, wie die Polizei am Montag mitteilte. Das Rätselraten über die Ursache beendete schliesslich der herbeigerufene Kampfmittelräumdienst: Der Krater wurde höchstwahrscheinlich durch die Explosion einer Welkriegsbombe erzeugt.
«Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit war das eine Weltkriegsbombe. Die Experten sagten, wenn das Ding detoniert, dann bleibt meistens nichts mehr übrig. Deshalb wurden auch keine Splitter gefunden», so ein Polizeisprecher gegenüber «Bild».
Laut Polizei hatten sich bereits in der Nacht zum Sonntag Anwohner gemeldet, die eine Explosion gehört und ein Beben gespürt hatten. Hinweise darauf, dass das Loch durch Arbeitsmaschinen entstanden sein könnte, gab es demnach nicht. Daraufhin wurde der Kampfmittelräumdienst eingeschaltet, um den Krater weiter zu untersuchen und mögliche Splitterteile zu finden.
Glück im Unglück
Da bei der Untersuchung keine Splitterreste gefunden wurden, könne die Herkunft des Kraters nicht zweifelsfrei geklärt werden, sagte ein Sprecher des Kampfmittelräumdienstes. Der kreisrunde Krater spreche aber dafür, «dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Blindgänger war». Die Bombe hatte vermutlich einen Säurezünder, so ein Sprecher des Regierungspräsidiums Darmstadt zu «Bild».
Laut Dieter Schwetzler vom Kampfmittelräumdienst aus Darmstadt war diue Detonation kein Einzelfall: «Da werden noch etliche Bomben hochkommen. Wir haben hier Glück, dass diese auf einem Acker explodiert ist. Viele wurden über Städten und Flughäfen abgeworfen.»
Der Untertitel sagt alles: Der «Bomber's Baedeker» von 1944 ist ein «Leitfaden zur wirtschaftlichen Bedeutung deutscher Dörfer und Städte». Das bedeutende Dokument aus dem Zweiten Weltkrieg wurde im Juni 2019 erstmals online gestellt.
Die britische Armee trug darin detaillierte Informationen zu Kriegszielen in Nazi-Deutschland zusammen. Zu Aachen etwa wird vermerkt, dass die Städtischen Gaswerke 650 Millionen Kubikfuss Gas abgesetzt haben (rund 18 Millionen Kubikmeter).
Bild: PD
Auch Bahnhöfe waren für die Briten von strategischer Bedeutung, um dem Feind möglichst grossen Schaden zuzufügen.
Bild: PD
Die M. A. N. Maschinenfabrik in Augsburg mit ihren zehntausenden Mitarbeitern sei «von grösster Bedeutung» für die deutsche Kriegsführung, heisst es hier.
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