Tödliche Gefahr Rotes Kreuz warnt: Städter sind zu schlecht vor Hitze geschützt

gusi

18.7.2019

Das Thermometer steigt in Innenstädten schnell mal auf über 40 Grad. Ohne reichlich Wasser droht die Dehydrierung.
Das Thermometer steigt in Innenstädten schnell mal auf über 40 Grad. Ohne reichlich Wasser droht die Dehydrierung.
Keystone

Am Montag klettert das Thermometer auf 35 Grad. Dann weht in den Städten kaum ein laues Lüftchen, die Betonwüsten werden zu Glutöfen. Das sei lebensgefährlich für die Bewohner, warnt jetzt das Rote Kreuz. 

Ein Bericht des Bundesamtes für Umwelt lässt aufhorchen. Wegen der dichten Überbauung in den Innenstädten wird es dort im Schnitt 10 Grad heisser. Das Thermometer steigt dann deutlich auf über 40 Grad. Der Grund: Die Gebäude verhindern die Durchlüftung, Verkehr und Industrie heizen die Luft noch zusätzlich auf.

Und diese Hitze birgt für die Bewohner eine enorme Gefahr, warnt jetzt das Rote Kreuz. Die Organisation schlägt mit einem in New York veröffentlichten Bericht Alarm. «Hitzewellen gehören zu den tödlichsten Naturgefahren für Menschen», wird Francesco Rocca, Präsident der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung (IFRC) zitiert.

Wie gefährlich Hitze sein kann, zeigen die Zahlen des Hitze-Rekordsommer 2003. Damals starben in der Schweiz fast 1'000 Menschen mehr als in einem normalen Sommer. 

Sommerhitze: Die besten Tipps für einen kühlen Kopf

Das Rote Kreuz ruft deshalb weltweit die Städte auf, mehr für den Schutz ihrer Bevölkerung zu tun. Dafür präsentiert die Organisation ein Massnahmenpaket. Darin schlägt sie unter anderem diese Punkte vor:

Springbrunnen oder Wasserspiele

Zentrale Plätze sollten mit einem Brunnen oder Wasserspiel bestückt werden. Hier können sich die Menschen abkühlen. Die Wasserspiele senken zudem die Lufttemperatur merklich.

Trinkbrunnen

Bei hohen Temperaturen droht schnell die Dehydrierung. Der Stadtbevölkerung sollten deshalb mehr Trinkbrunnen zur Verfügung gestellt werden. Bei Überhitzung kann so jeder schnell etwas trinken und sich damit abkühlen.

Helle Fassaden

Weisse Hauswände helfen gegen Hitzestau, das zeigen die Erfahrungen aus Griechenland und anderen südlichen Ländern. Denn gerade Gebäudeoberflächen hitzen sich stark auf und kühlen nachts kaum ab.

Begrünte Fassaden mit Kletterpflanzen

Gemäss dem Bundesamt für Umwelt ist das eine äusserst effiziente Methode. Die Innentemperatur von Gebäuden sinke dadurch um bis zu 1,3 Grad.

Öffentliche Kühlräume

Das Rote Kreuz schlägt zudem öffentliche Kühlräume mit Betreuungspersonal vor. Hier scheiden sich allerdings die Geister. So warnen Experten davor, dass bei der Kühlung der Räume weitere Wärme erzeugt wird.

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