Glückloser DauergastSaudischer Luxusjet konnte Basel nach zehn Jahren endlich verlassen
gbi
21.4.2022
Seit 2012 war eine Boeing 747-8 des saudischen Königshauses am Flughafen Basel gestrandet, nun konnte sie erstmals wieder abheben. Die Geschichte einer echten Unglücksmaschine.
gbi
21.04.2022, 23:55
22.04.2022, 09:04
gbi
Sie sollte den saudischen Kronprinzen Sultan Bin Abdulaziz und andere illustre Passagiere um die Welt fliegen – doch gesehen hat sie vor allem den EuroAirport. Die weisslackierte Boeing 747-8 mit der Seriennummer 40065 hatte erst gerade 42 Flugstunden auf dem Buckel, als sie im Sommer 2012 in Basel-Mulhouse aufsetzte.
Hier sollte der 300-Millionen-Dollar-Maschine neue Luxuskabinen eingesetzt werden, wie das Aviatik-Portal «AeroTelegraph» berichtet. Doch am Ende strandete sie in der Schweiz, weil ihr Besitzer, der saudische Kronprinz, im Oktober 2011 in New York verstorben ist.
Nächster Stopp: Die Wüste Arizonas
Ungenutzt blieb die Boeing fast zehn Jahre lang am Boden. Erst am vergangenen Freitag konnte der «Geister-Jumbo» Basel wieder verlassen. Ziel sei der Pinal Airpark in der Wüste des US-Bundesstaats Arizonas, heisst es in dem Bericht. Und auch wenn das Schicksal der Maschine noch nicht geklärt ist, lässt der Zielort wenig Gutes erwarten: Am Pinal Airpark befindet sich einer der grössten Flugzeugfriedhöfe der Welt.
Möglich sei, dass die Maschine ausgeweidet werde, um ihre Ersatzteile dann nochmals zu verwenden. Aber sie könnte auch erneut eingelagert werden. Wem die Boeing gehört, ist ebenso unklar.
Bevor sie den EuroAirport nach zehn Jahren endgültig hinter sich lassen durfte, musste die Boeing übrigens nochmals ihre Flugtauglichkeit mit ein paar Übungen am Boden sowie einem Testflug im April beweisen. Immerhin ein paar Flugstunden mehr sind so zusammengekommen.