Mit «Kasperli»-Geschichten bezauberte sie ganze Kindergenerationen, mit «Dr Gigi vo Arosa» gelang Ines Torelli ein Hit: Wie erst jetzt bekannt wurde, ist die beliebte Schweizerin am Mittwoch in ihrer Wahlheimat Kanada verstorben.
Während ihrer Karriere stand Ines Torelli viele Jahre im Rampenlicht. Ines Stierli alias Torelli wurde am 14. Juni 1931 in St. Gallen geboren. Eine Tante, die in einem der grossen Stickereibetriebe arbeitete, animierte sie zur Schneiderlehre. Der von Kindsbeinen an gehegte Wunsch, auf der Bühne aufzutreten, fand vorerst nur bescheidene Befriedigung anlässlich einer Talentschau im Rahmen eines Stadtfests.
Zufällig sassen im Publikum der Theater-Komponist Hans Moeckel, ebenfalls gebürtiger St. Galler, und der Leiter des «Cabaret Rüeblisaft», Oskar Hobi. Als 1955 im Rüeblisaft eine Rolle vakant wurde, erinnerte man sich an das begabte «Maitli».
Bereits bei ihrem ersten Engagement lernte Ines Torelli ihren späteren Ehemann Edi Baur kennen, der damals noch Theaterfotograf war. 1958 wechselte sie zum Cabaret Fédéral, später zum «Äxgüsi».
Am Mittwoch, 21. August, ist die beliebte Schauspielerin 88-jährig verstorben. Sie soll ausdrücklich keine Trauerfeier gewünscht haben. Ein leiser Abgang für Torelli, die früher im Rampenlicht stand.
Genauso bestimmt sei auch ihre Entscheidung gewesen, nach dem Tod ihres Mannes, dem Fotografen und Theaterproduzenten Edi Baur, im Jahr 2009 nicht in die Schweiz zurückzukehren. «Ich bleibe, wo ich bin», habe sie seinerzeit gesagt. «Jetzt, wo ich endlich alleine bestimmen kann.»
Erfolgreiche Karriere
1960 startete Edi Baur seine zweite Karriere als Theaterproduzent. Zusammen mit Hans Gmür, Karl Suter und zeitweise auch Hans Moeckel produzierte er in den 60er Jahren in schneller Folge zahlreiche Musical-Hits, viele davon mit Torelli als Star: «Bibi Balu» erlebte über 200, «Golden Girl» sogar über 600 Aufführungen.
Es folgten immer häufiger auch Auftritte im Fernsehen, 1977 die selber produzierte One-Woman-Show «Torelli Total» und etwa um dieselbe Zeit der Gassenhauer «Gigi vo Arosa».
In den 80er Jahren übernahm Torelli die 1961 von Baur gegründete Zürcher Märchenbühne. Sie übersetzte und bearbeitete zahlreiche Kindergeschichten zu Dialektstücken. Das wohl erfolgreichste wurde 1990 «Di chli Häx» im Zürcher Opernhaus, in der Torelli 59-jährig noch problemlos die kindliche Hauptrolle spielte.
Letzte Ruhe neben Ehemann
Nach 37 Jahren Partnerschaft heirateten Baur und Torelli am 60. Geburtstag der Schauspielerin, am 14. Juni 1991. In den 90er Jahren wanderten sie in die kanadische Provinz Nova Scotia aus. Ihre Beziehung zur Schweiz habe sie verloren, sagte die Künstlerin 2011 anlässlich ihres 80. Geburtstags zum «SonntagsBlick».
Wie Christoph Marti, der mit Ines Torelli nach eigenen Angaben eine fast zehnjährige Brieffreundschaft pflegte und sie in den letzten Jahren mehrmals persönlich traf, schrieb, werde ihre Asche bei jener ihrer grossen Liebe Edi Baur und ihrer Katzen Lucie, Picasso und Tina Turner auf ihrem Grundstück beigesetzt.
Vor 20 Jahren, am 9. Juli 1999, startete die High-School-Komödie «American Pie» in den Kinos und machte die Clique um Jim, Oz, Kevin und Finch über Nacht zu Stars. Aus dem Pakt der vier Jungs, in der Abschlussballnacht die Unschuld zu verlieren, wurde am Ende eine ganze Reihe. Doch was machen die Darsteller der Originalbesetzung heute?
Bild: Constantin
Unvergessen bleibt die legendäre Szene, in der der unbeholfene Jim Levenstein seine körperliche Liebe für Apfelkuchen entdeckt.
Bild: Universal Pictures
Die süsse Teigware brachte Jason Biggs zahlreiche weitere Auftritte in Teenie-Komödien ein. In einer grösseren Rolle war der zweifache Familienvater zuletzt in der TV-Serie «Orange is the New Black» (Bild) zu sehen, seine Karriere ist ins Stocken geraten: Sein letzter Film, in dem er eine Nebenrolle hatte, die Komödie «Lieber Diktator» kam nie in deutsche Kinos.
Bild: Studiocanal
Die schier unendlichen Geschichten aus dem Ferienlager, die Flötistin Michelle zu erzählen hatte, wurden zum Running Gag der «American Pie»-Reihe.
Bild: Getty Images
Noch bekannter als mit «American Pie» wurde Alyson Hannigan jedoch als Lily in «How I Met Your Mother». Privat hat sie mit ihrem Kollegen Alexis Denisof eine Familie gegründet und widmete sich zuletzt hauptsächlich ihren Kindern.
Bild: ProSieben / Fox
Und auch auf der Leinwand spielt sie Mutter-Rollen: Zuletzt war sie im US-TV in der Realverfilmung der Disney-Trickserie «Kim Possible» als Mutter zu sehen, in der kommenden Umsetzung des Kinderbuchs «Fiona & Ulysses» soll sie ebenfalls die Mutter der Titelheldin spielen.
Bild: Disney
Als Kevin war Thomas Ian Nicholas mit der hübschen Vicky liiert und von den vier Jungs der Entjungferung definitiv am nächsten.
Bild: Universal Pictures
An den Erfolg von «American Pie» konnte Thomas Ian Nicholas nicht mehr anknüpfen. Dafür ist er seit 2007 glücklich mit seiner Frau DJ Colette verheiratet und geht seiner zweiten Leidenschaft nach: Er ist Frontmann der Thomas Nicholas Band, deren Vorbilder die Foo Fighters und Bruce Springsteen sind.
Bild: Getty Images
Kevins sexy Freundin Vicky (Tara Reid, rechts) sorgte beim männlichen Kinopublikum für feuchte Träume, Lockenkopf Jessica (Natasha Lyonne) hatten die meisten wahrscheinlich schnell wieder vergessen.
Bild: Getty Images
Inzwischen sorgt Tara Reid leider eher durch ihre abgemagerte Figur für Schlagzeilen. Dank der «Sharknado»-Reihe (Bild, links, mit Cassie Scerbo) konnte sich die einst heisse Blondine aber einen gewissen Kultstatus aufbauen.
Bild: Getty Images
Nach «American Pie» stockte die Karriere von Natascha Lyonne – auch wegen Drogen- und Gesundheitsproblemen. Inzwischen ist sie ein Serienstar: Sie war Teil des Casts von «Orange is the new Black», das von ihr miterdachte «Matrjoschka», in dem sie als Nadja in einer Zeitschleife feststeckt und ihren Geburtstag immer und immer wieder durchstehen muss, wurde von Kritikern gefeiert.
Bild: Netflix
Seine Figur wurde zum Kult: Selten dämlich, selten dreist und selten nervig liess Draufgänger Steven Stifler keine Peinlichkeit aus.
Bild: Getty Images
Nach dem Hype um seine Figur wurde es bald ruhig um ihn, 2019 feierte er aber ein kleines Comeback: In Staffel 3 von «Lethal Weapon», der TV-Adaption der gleichnamigen 80er-Jahre-Kultfilme, spielte Seann William Scott (Bild, links, mit Damon Wayans) eine der beiden Hauptrollen. Im Mai gab der US-Sender FOX bekannt, dass die Serie nicht fortgesetzt wird.
Bild: Getty Images
Beim Anblick der attraktiven Austauschschülerin Nadia fiel es den Jungs schwer, die Contenance zu bewahren.
Bild: Universal Pictures
Für Shannon Elizabeth lief die weitere Karriere als Schauspielerin und Model prächtig. Trotzdem setzte sie ihr schauspielerisches Talent zuletzt lieber am Pokertisch ein. Zum Überleben reicht das aber offenbar nicht: 2018 nahm die Brünette an «Celebrity Big Brother» teil und wurde Neunte.
Bild: Getty Images
Zwischen Finch und Stiflers Mutter, der bekanntesten MILF der Welt, knisterte es gewaltig.
Bild: Getty Images
Jenseits der «American Pie»-Reihe wurde es eher ruhig um Eddie Kaye Thomas. Auch er fasste im Serien-Bereich Fuss und gehört seit 2014 zur Stammbesetzung der gelobten Serie «Scorpion» (derzeit bei kabel eins, Bild).
Bild: CBS
Jennifer Coolidge blieb ihrem Rollentyp weiterhin treu und liess von 2012 bis 2017 die Männerherzen in «2 Broke Girls» (Bild) höher schlagen.
Bild: ProSieben / Warner Bros.
Für seine grosse Liebe Heather trat der gutgebaute Lacrosse-Spieler Oz in den Schulchor ein und sang sogar ein Solo.
Bild: Universal Pictures
Privat verfiel Oz-Darsteller Chris Klein der Alkoholsucht. Nach einem erfolgreichen Entzug gründete er eine Familie mit Laina Rose Thyfault. Er wirkt weiterhin in kleineren Film-Produktionen mit und ist aktuell in der Superheldenserie «The Flash» (Bild, derzeit bei ProSieben Fun) zu sehen.
Bild: Getty Images
1999 war ihr Jahr: Mena Suvari verführte in «American Pie» Chris Klein und machte sich in «American Beauty» an Kevin Spacey ran. Danach folgten viele kleine Rollen (Bild aus «Restitution»), 2018 spielte sie neben Alicia Silverstone die Hauptrolle in der Sitcom «American Woman». Die Serie wurde aber schon nach einer Staffel wieder abgesetzt.
Bild: Getty Images
Er ist der heimliche Star aller «American Pie»-Filme: Als Jims Vater Noah hatte Eugene Levy immer viel Verständnis für die hormonellen Probleme seines Sohnes und steuerte hilfreiche Tipps bei.
Bild: Universal Pictures
Eugene Levy war als einziger Schauspieler in allen «American Pie»-Filmen zu sehen. Ihn nur auf diese Rolle reduzieren, sollte man jedoch nicht: Derzeit ist der renommierte Schauspieler in der von ihm erdachten und produzierten Serie «Schitt's Creek» zu sehen, die 2019 in ihre fünfte Staffel ging.
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