Mann überlebt drei Monate auf See Schiffbrüchiger besiegte bereits den Krebs

uri

18.7.2023

Nach drei Monaten: Schiffbrüchiger 2200 Kilometer vor Küste gerettet

Nach drei Monaten: Schiffbrüchiger 2200 Kilometer vor Küste gerettet

Er harrte mit seiner Hündin in einem manövrierunfähigen Katamaran 2200 Kilometer vor der Küste aus. Nach drei Monaten auf offenem Meer ist ein schiffbrüchiger Segler aus Australien im Pazifik gerettet worden.

18.07.2023

Tim Shaddock ist ein Wunder gelungen, indem er drei Monate auf dem Pazifik überlebte – nur von rohem Fisch und aufgefangenem Regenwasser. Der Australier sprang dem Tod indes schon vor rund 20 Jahren von der Schippe: Er überlebte damals eine Krebserkrankung.

uri

18.7.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach drei Monaten auf offenem Meer ist der schiffbrüchige Segler Tim Shaddock im Pazifik gerettet worden.
  • Der Mann hatte riesiges Glück, dass er überhaupt entdeckt wurde. Sein kleines Boot im Ozean glich der buchstäblichen Nadel im Heuhaufen.
  • Shaddock verhielt sich zudem klug. Er schirmte sich effektiv vor der Sonne ab, fing Fische und sammelte Regenwasser.
  • Es ist nicht das erste Mal, dass Shaddock dem Tod entkommen ist. Bereits vor Jahrzehnten überlebte er eine Krebserkrankung.

Der Mann habe riesiges Glück und viel Können bewiesen, erklärte der Überlebensexperte Mike Tipton, nachdem der Australier Tim Shaddock auf seinem manövrierunfähigen Boot gemeinsam mit seiner Hündin Bella nach über drei Monaten lebend im riesigen Pazifik gefunden wurde.

Offenbar ist dem Mann, der nach verschiedenen Medienangaben 51 oder auch 54 Jahr alt ist, das Glück im Unglück treu. Wie inzwischen bekannt wurde, überlebte Shaddock nämlich auch eine Darmkrebserkrankung der Stufe 4, die bei ihm in den Nullerjahren diagnostiziert wurde. Laut Medizinern schafft das höchstens einer von zehn Erkrankten.

Beim Australier Tim Shaddock wird Blutdruck gemessen, nachdem er von einem mexikanischen Thunfischfänger in internationalen Gewässern gerettet wurde. 
Beim Australier Tim Shaddock wird Blutdruck gemessen, nachdem er von einem mexikanischen Thunfischfänger in internationalen Gewässern gerettet wurde. 
-/Grupomar/Atun Tuny/dpa

Shaddock setzte dabei auf ein von Onkologen stark kritisiertes Naturheilverfahren, verzichtete auf herkömmliche Behandlungen und ernährte sich ausschliesslich von Rohkost und fastete extrem, wie er in einem Interview erklärte.

Kritik von Medizinern an Diät

Offenbar hatte er damit einmal mehr Glück, denn laut anerkannten Medizinern sind entsprechende Radikaldiäten bei Krebs schädlich: Bevor man den Krebs aushungere, gerate so der ohnehin bereits strapazierte Körper an seine Grenzen.

Womöglich hätten die Erfahrungen mit der Diät Shaddock nun aber bei seiner Odyssee auf dem Pazifik geholfen, vermutet die «Bild». Schliesslich ernährte sich der zuletzt gründlich abgemagerte Shaddock hier nur von rohem Fisch, den er angelte, und aufgefangenem Regenwasser.

Fundort des Schiffbrüchigen.
Fundort des Schiffbrüchigen.
Grafik: dpa

Der Katamaran Shaddocks war Ende vergangener Woche von einem Trawler entdeckt worden, dessen Besatzung mit einem kleinen Helikopter Ausschau nach Thunfischschwärmen hielt.

Die Fischer nahmen Kurs auf den Katamaran und holten den Mann samt Hund an Bord. Der Schiffbrüchige war nach diesen Berichten im April im mexikanischen La Paz in See gestochen. Ziel war ursprünglich Französisch-Polynesien – Tausende Kilometer im Pazifik entfernt.

«Es gibt keinen Zweifel: Gott ist gross!»

Mann und Hund seien in erstaunlich guter Verfassung, zitierte der Sender 9News einen Arzt, der Shaddock an Bord untersuchen konnte.

Die Vereinigung der Thunfischfischer «Atuneros mexicanos» postete auf Facebook: «Es wurde mitgeteilt, dass der Trawler ‹Maria Delia› des Unternehmens Marindustrias gerade einen Schiffbrüchigen nach drei Monaten gerettet hat. Es gibt keinen Zweifel: Gott ist gross!» Marindustrias gehört dem Konzern Grupomar. «Ich bin stolz auf meine Matrosen», sagte Firmenchef Antonio Suárez.

Bella, die Hündin des Australiers Tim Shaddock, wälzt sich nach der Entdeckung auf dem Deck.
Bella, die Hündin des Australiers Tim Shaddock, wälzt sich nach der Entdeckung auf dem Deck.
Bild: Grupomar/Atun Tuny/dpa

Mit Material von dpa