Noch nie gab es in der Schweiz gemäss einer Fachstelle so viele Fälle von Menschenhandel wie 2019. Von den 255 bekannten Fällen handelt es sich bei 169 um Frauen, wie die Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) in ihrem Jahresbericht festhält.
Die Opfer stammten unter anderem aus Nigeria, Ungarn, Afghanistan und Rumänien, wie die FIZ am Montag anlässlich der Veröffentlichung ihres Jahresberichts mitteilte. Der grösste Teil der Betroffenen wurde im Sexgewerbe ausgebeutet, doch auch der Handel zwecks Ausbeutung als Arbeitskraft habe zugenommen: 32 Opfer seien hauptsächlich in Privathaushalten oder im Gastgewerbe ausgenutzt worden. Betroffen seien 14 Kantone.
169 der 255 bekannten Opfer seien Frauen gewesen. Davon habe es sich um mehr als ein Drittel um geflüchtete Frauen gehandelt. Sie seien Opfer von Menschenhandel gewprdem und hätten in der Schweiz Schutz gesucht. Die FIZ konnte laut eigenen Angaben im vergangenen Jahr 61 Opfer beraten und unterstützen. Dabei habe die Fachstelle finanzielle Unterstützung unter anderem durch die Landeskirchen des Kantons Zürich erhalten.
In 21 Fällen sei eine Rückschaffung in ein Dublin-Land abgewendet worden. 2019 hätten in einigen Kantonen Gerichtsprozesse gegen Menschenhändler stattgefunden. Für die Opfer stellten diese Gerichtsverfahren eine grosse Belastung dar, hiess es in der Mitteilung. Die Gerichtsprozesse bedeuteten für die Betroffenen aber auch eine Anerkennung des Unrechts, das ihnen widerfahren sei.
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