Meterhohe Wellen peitschen in Scituate (Massachusetts) gegen die Kaimauer. Ganze Küstenzonen an der US-Ostküste stehen nach einem Wintersturm unter Wasser.
Der Wind reist Strommasten entlang einer Strasse in Watertown im US-Bundesstaat Massachusetts um.
Schwerer Wintersturm an der US-Ostküste - mindestens fünf Tote
Meterhohe Wellen peitschen in Scituate (Massachusetts) gegen die Kaimauer. Ganze Küstenzonen an der US-Ostküste stehen nach einem Wintersturm unter Wasser.
Der Wind reist Strommasten entlang einer Strasse in Watertown im US-Bundesstaat Massachusetts um.
Ein schwerer Wintersturm an der US-Ostküste hat laut Medienberichten mindestens fünf Menschen das Leben gekostet. Mit Orkanböen und teils heftigen Niederschlägen setzte er seit Freitag ganze Küstenzonen unter Wasser.
Mehr als 3300 Flüge wurden gestrichen, mehr als eine Million Menschen waren ohne Strom. Besonders betroffen von Starkregen und Schneefall waren die Bundesstaaten Massachusetts, New Jersey und Virginia. Teile der Stadt Boston und kleinere Küstenorte waren überschwemmt.
Meterhohe Wellen schlugen in Küstenorten gegen die Hafenbefestigungen. Alle Staaten von Virginia bis hinauf nach Maine hatten mit dem Sturm zu kämpfen. Im Norden des Bundesstaates New York, an der Grenze zu Kanada, fielen mehr als 30 Zentimeter Schnee.
Die Behörden riefen die Menschen dringend dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen. Der Wetterdienst nannte den Sturm für einige Gebiete Neuenglands ein "Ereignis auf Leben und Tod". "Sitzt den Sturm nicht aus, wenn ihr aufgefordert werdet zu räumen", warnte der Gouverneur von Massachusetts, Charlie Baker, die Bevölkerung.
Der Sturm zog zwar in der Nacht zum Samstag auf das Meer, aber machte sich weiter mit heftigen Winden und vor allem Flutwellen an der Küste bemerkbar. Entspannung wurde erst im späteren Verlauf des Tages erwartet. Auch am Samstagmorgen mussten noch mehrere hundert Flüge gestrichen werden, vor allem in New York, Boston und Philadelphia. Die Bahngesellschaft Amtrak nahm den am Freitag völlig eingestellten Zugverkehr im Nordwest-Korridor wieder auf, aber zunächst mit Einschränkungen.
Von umstürzenden Bäumen erschlagen
Der Sender CNN berichtete, dass fünf Menschen von umstürzenden Bäumen erschlagen wurden, ein Mann und ein Jugendlicher in Virginia, eine Frau in Maryland, ein Junge im Staat New York und ein Mann in Rhode Island. Einige Medien sprachen sogar von bis zu acht Todesopfern.
In Boston paddelten Menschen auf Kajaks durch die Strassen. Im Nachbarort Quincy brachten Rettungskräfte 50 Menschen ins Sicherheit. Viele Schulen blieben geschlossen. Autos, Dächer und Gerüste wurden beschädigt, so etwa in der Ortschaft Scituate. Dort drang das Wasser bis in die Innenstadt vor.
US-Präsident Donald Trump konnte eine geplante Dienstreise nicht wie üblich vom Militärflughafen Andrews antreten, weil dort die Startbahn in ungünstiger Richtung für den sehr starken Wind liegt. Seine Kolonne wurde zum Flughafen Dulles International umgeleitet.
Auch der Schiffsverkehr litt - die Einfahrt in die Chesapeake-Bucht, der Weg vom offenen Atlantik zum bedeutenden Container-Hafen in Baltimore blieb teilweise gesperrt. In der Hauptstadt Washington waren am Freitag Museen, der Zoo und öffentliche Gebäude wegen des Wetters geschlossen, zahlreiche Regierungsbedienstete blieben zuhause.
"Bombenzyklon"
Bei diesem Sturm handelt es sich für Meteorologen um das Wetterphänomen einer "Bombogenese". Das beschreibt die rapide Verstärkung eines Tiefs, laut US-Wetterbehörde NOAA liegt das am Aufeinanderprallen sehr kalter mit warmen Luftmassen.
Für die Entladung wählen manche Meteorologen das Bild einer Bombe oder eines "Bombenzyklons". Schon Anfang Januar war die nordamerikanische Ostküste von einem Wintersturm heimgesucht worden.
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