Drogenschmuggel unter Wasser Sechs Tonnen Kokain an Bord: US-Küstenwache setzt U-Boot fest

tmxh/dpa

25.9.2019

Der US-Küstenwache geht ein U-Boot von Drogenhändlern ins Netz.
Der US-Küstenwache geht ein U-Boot von Drogenhändlern ins Netz.
Handout US Coast Guard

Die US-Küstenwache hat im Ostpazifik ein U-Boot mit tonnenweise Kokain an Bord beschlagnahmt. Sogenannte Narco Subs, die Drogen durch die Weltmeere schmuggeln, werden immer wieder gestoppt.

Kreativ war der internationale Drogenschmuggel schon immer. So erstaunt es wenig, dass insbesondere das begehrte Kokain auch unter Wasser seinen Weg in die Zielländer findet. So geschehen nun auch im Ostpazifik: Dort entdeckte die US-Küstenwache ein U-Boot, das mit sechs Tonnen Kokain im Wert von über 165 Millionen Dollar (rund 163 Millionen Franken) beladen war.

Das Überwachungsschiff «Vailant» aus Florida habe das Narco Sub, wie die Drogen-U-Boote genannt werden, bereits Anfang September mithilfe der kolumbianischen Marine abgefangen, heisst es in einer Mitteilung. Vier Schmuggler seien festgenommen worden, das Schiff wurde beschlagnahmt. 500 Kilogramm Kokain habe man ausladen können – den Rest habe man aufgrund der fehlenden Stabilität vorerst an Bord gelassen. 

Mit einer Länge von über zwölf Metern sei das Drogen-U-Boot wahrscheinlich aus einem Gasbohrschiff oder dem Material einer Ölplattform gefertigt worden, hiess es. Die Crew zeigte sich erleichtert: «Es gibt keine Worte, um unsere Gefühle zu beschreiben», zitiert CNN den leitenden Offizier Matthew Waldron.

«In nur 24 Stunden haben wir den Äquator überquert und ein mit Drogen beladenes U-Boot gestellt. Jedes dieser Ereignisse ist schon allein für sich genommen einzigartig für eine Schiffsbesatzung», so Waldron. Dass der Crew beides gelang, sei «beispiellos».

Regelmässige Beschlagnahmungen

Das erste Mal ist es jedoch nicht, dass Drogentransporte auf hoher See entdeckt werden. Allein innerhalb der letzten Woche habe man fast sieben Tonnen Kokain beschlagnahmt, berichtete die Southeast Coast Guard .

Erst vor wenigen Tagen hatte Kolumbiens Marine Medienberichten zufolge ein U-Boot mit acht Tonnen Kokain beschlagnahmt. Das Tauchboot der Drogenschmuggler konnte vor der Hafenstadt Tumaco im Südwesten des Landes abgefangen werden, wie der Radiosender Caracol meldete.

Das gefundene Kokain habe einen Verkaufswert von mindestens 264 Millionen Dollar (rund 260 Millionen Franken). Das Rauschgift sei für Mittelamerika bestimmt gewesen. An Kolumbiens Küsten werden immer wieder U-Boote mit Drogenlieferungen beschlagnahmt. In diesem Jahr seien es nunmehr bereits 20 gewesen, schrieb der Sender. Kolumbien gilt als grösster Kokain-Produzent der Welt.

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