Tote Tochter im KellerKinderleiche «wie Abfall» behandelt – Gefängnisstrafen für Eltern
SDA
20.12.2018 - 12:25
Urteil im Fall des im Keller gefundenen toten Kindes in Staad SG: Die 35-Jährige Mutter und der 55-Jährige Vater wurden für die fahrlässige Tötung ihrer gemeinsamen Tochter zu Freiheitsstrafen verurteilt.
Für das Kreisgericht Rorschach ist erwiesen, dass eine 35-jährige Frau und ein 55-jähriger Mann für den Tod ihrer gemeinsamen Tochter verantwortlich sind. Sie wurden wegen fahrlässiger Tötung zu Freiheitsstrafen von sechs (Mutter) und fünf (Vater) Jahren verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
«Der vorliegende Fall stellt auch für das Kreisgericht Rorschach ein emotional belastendes Verfahren dar, dem es mit einer gewissen Fassungslosigkeit begegnet», schrieb das Gericht am Donnerstag in einer Mitteilung an die Medien.
Das Gericht fragt sich, wie es möglich ist, dass mitten im Dorf ein Kind, unbeachtet von seiner Umgebung, über längere Zeit vernachlässigt wird, ohne dass jemand einschreitet. Dies, obwohl der Mutter bereits die Obhut über zwei ältere Kinder entzogen worden war. Fragen, die nicht durch das Gericht zu beantworten seien, heisst es weiter.
Im August 2015 entdeckte die Polizei im Keller eines Hauses in Staad SG ein totes Mädchen. In einer auf vier Tage angesetzten Verhandlung ging es Ende November vor dem Kreisgericht Rorschach um die Frage, ob die Eltern für den Tod des Kindes verantwortlich gemacht werden können.
Vorsatz nicht bewiesen
Das Kreisgericht Rorschach sprach die Eltern in einem nun veröffentlichten Urteil wegen fahrlässiger Tötung, der Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht und der Widerhandlung gegen des Betäubungsmittelgesetz schuldig.
Für die Mutter, welche auch noch wegen der Störung des Totenfriedens und der falschen Anschuldigung verurteilt wurde, gab es eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren. Der Vater wurde zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt.
Den Eltern könne zwar nicht unterstellt werden, vorsätzlich den Tod der gemeinsamen Tochter verursacht zu haben. Ihre Verhaltensweise sei aber als grob fahrlässig zu qualifizieren, begründet das Gericht.
Hinweise ignoriert
Die Angeklagte habe Hinweise, dass mit der Entwicklung der Tochter etwas nicht stimme, ignoriert und ihren Lebensstil unverändert fortgeführt. Sie und der Vater hätten in Kauf genommen, dass sie das Kind aufgrund ihres Kokainkonsums während der Schwangerschaft und der Stillzeit einer gesundheitliche Gefährdung aussetzte.
Nachdem der Mann Ende 2014 seine Arbeitsstelle verloren hatte, habe sich die Situation verschärft. Der gesteigerte Kokainkonsum der Eltern habe die Vernachlässigung der gemeinsamen Tochter noch verstärkt.
Nach Auffassung des Gerichts starb das knapp zweijährige Mädchen am 3. Juli 2015 - einem heissen Sommertag. «Ihr infolge der schweren Vernachlässigung geschwächter Kreislauf kollabierte in der brütenden Hitze», schreibt das Gericht. Bis die Leiche des Kindes am 4. August aufgefunden wurde, habe die Beschuldigte ihr gesamtes Umfeld getäuscht.
Totes Kind «wie Abfall» behandelt
Die Anklage hatte den Eltern vorgeworfen, sie hätten das Kind wegen ihrer Drogensucht so sehr vernachlässigt, dass es starb. Es sei danach «wie Abfall» behandelt worden. Die Mutter sollte eine Freiheitsstrafe von 10,5 Jahren erhalten, der Vater eine Freiheitsstrafe von acht Jahren.
Die Verteidigung verlangte für beide Angeklagten Freisprüche. Die Anwältin der Mutter erklärte, es gebe in diesem Fall keine Geständnisse. Deshalb handle es sich um einen Indizienprozess. Für eine Verurteilung fehle aber eine ununterbrochene Beweiskette.
Beim Kind sei keine Todesursache mehr feststellbar gewesen. Vermuten lasse sich ein Atemstillstand oder ein plötzlicher Kindstod.
In Panik geraten
Aus Panik habe die Frau nicht sofort den Notarzt gerufen, sondern das tote Kind in einen Koffer gepackt und diesen in den Keller gestellt. Es gebe aber keinen beweisbaren Zusammenhang, «wie ein Tun oder Lassen» ihrer Mandantin zum Tod des Kindes geführt haben könnte, sagte die Anwältin.
Der Vater sei in ein chaotisches Umfeld hineingezogen worden, erklärte dessen Anwalt. Er sei wegen psychischer Probleme unter dem Einfluss von Medikamenten gestanden. Bei der Betreuung der Tochter habe er sich auf die Mutter verlassen.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
Bild: Keystone
Ein Mann liegt auf einem riesigen Landartgemälde des französisch-schweizerischen Künstlers Saype im «Parc de la Grange» in Genf. Die 165 Meter lange und 30 Meter breite, biologisch abbaubare Malerei aus Pigmenten von Holzkohle, Kreide, Wasser und Milcheiweiss entstand auf einer Gesamtfläche von 5'000 Quadratmetern. Die Kunstinstallation ist Bestand des «Beyond Walls Project» und soll menschliche Werte wie Zusammengehörigkeit, Freundlichkeit und Weltoffenheit fördern.
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