Stierhatz von Pamplona Ein paar Läufer hat's auch dieses Jahr erwischt

dpa/amo

14.7.2022 - 15:08

Acht Tage lang stand die spanische Stadt Pamplona ganz im Zeichen der Stierhatz. Zum Abschluss der umstrittenen Rennen zog am Donnerstag mindestens ein Teilnehmer gegen den Stier den Kürzeren: Er wurde auf die Hörner genommen und verletzt. 

DPA, dpa/amo

Nach zwei Jahren Pause hat in Pamplona die Stierhatz stattgefunden. Beim achten und letzten Rennen am Donnerstagvormittag verletzten sich sechs Läufer teilweise schwer. Einer der Männer sei am Donnerstag bei der achten und letzten Stierhatz in Pamplona im Norden des Landes von einem Stier auf die Hörner genommen worden, meldet der staatliche Fernsehsender RTVE. 

Dem Mann gehe es aber nach einer ersten Behandlung gut, hiess es. Weitere fünf Läufer seien mit Verletzungen wie Prellungen und Knochenbrüchen ins Krankenhaus gebracht worden.

Läufer stürzen während des Stiertreibens beim San-Fermin-Festival.
Läufer stürzen während des Stiertreibens beim San-Fermin-Festival.
dpa

Insgesamt 50 teils schwer verletzte Läufer

Das Fest zu Ehren des Stadtheiligen San Fermín fand erstmals seit 2019 wieder statt. 2020 und 2021 war es wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Die Stierhatz wird von mehreren Sendern live übertragen.

An insgesamt acht Tagen wurden auch diesmal am frühen Vormittag jeweils sechs zum Teil über 600 Kilogramm schwere Kampfbullen und mehrere zahme Leitochsen durch die engen Gassen der Altstadt für die Stierkämpfe am Abend bis in die Arena gejagt.

Dabei wurden insgesamt 50 Läufer etwas schwerer verletzt. Einige der Verletzten wurden unter anderem am Gesäss und am Genitalbereich aufgespiesst und lagen zum Teil nach mehreren Tagen weiterhin im Krankenhaus.

Auch am Mittwoch zieht einer der Teilnehmer gegen den Stier den Kürzeren. Er musste verletzt behandelt werden. 
Auch am Mittwoch zieht einer der Teilnehmer gegen den Stier den Kürzeren. Er musste verletzt behandelt werden. 
KEYSTONE/AP Photo/Alvaro Barrientos

Tierschützer protestieren

Tierschützer machen sich aber nicht um die Läufer, sondern um die Bullen Sorgen. Auch dieses Jahr protestierten sie gegen die Veranstaltung, die inzwischen auch in Spanien umstritten ist.

Aktivisten trugen Plakate mit der Aufschrift «Stierkampf ist prähistorisch». Die Stiere werden durch die Hatz nach Überzeugung der Tierschützer gefoltert. Und damit nicht genug: Abends werden sie bei Stierkämpfen in der Arena von Toreros unter dem Jubel der Zuschauer getötet.

Teilnehmer und Stiere rennen am Donnerstagvormittag durch die Strassen von Pamplona. Die Stierhatz lockt jedes Jahr ein Millionenpublikum an. 
Teilnehmer und Stiere rennen am Donnerstagvormittag durch die Strassen von Pamplona. Die Stierhatz lockt jedes Jahr ein Millionenpublikum an. 
KEYSTONE/AP Photo/Alvaro Barrientos

Trotzdem lockt das Fest weiterhin Touristenmassen aus aller Welt an, vor allem aus Europa, Australien und den USA. Nach ersten Schätzungen wurde die 200'000-Einwohner-Stadt Pamplona anlässlich der diesjährigen «Sanfermines» von einer Million Menschen aus dem In- und Ausland besucht. Über Pamplona schrieb unter anderem der US-Schriftsteller Ernest Hemingway in seinem ersten grösseren Roman «Fiesta» (1926).