Die US-Botschaft in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica.
Nach dem Anschlag auf die US-Botschaft in Montenegro riegeln Sicherheitskräfte das Areal ab.
Nach der Attacke wurde die US-Botschaft abgeriegelt. Es gab jedoch keine Verletzte oder Beschädigungen, der Angreifer sprengte sich selbst in die Luft.
Serbe soll US-Botschaft in Montenegro attackiert haben
Die US-Botschaft in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica.
Nach dem Anschlag auf die US-Botschaft in Montenegro riegeln Sicherheitskräfte das Areal ab.
Nach der Attacke wurde die US-Botschaft abgeriegelt. Es gab jedoch keine Verletzte oder Beschädigungen, der Angreifer sprengte sich selbst in die Luft.
Auf die US-Botschaft in Montenegro ist ein Anschlag verübt worden. Verantwortlich dafür soll ein 43-jähriger Serbe sein, wie verschiedene Medien in der Hauptstadt Podgorica am Donnerstag übereinstimmend unter Berufung auf die Polizei berichteten.
Zuvor hatte die Regierung mitgeteilt, ein Unbekannter habe kurz nach Mitternacht eine Handgranate in den Garten der US-Botschaft geschleudert und sich dann selbst mit einer zweiten Granate in die Luft gesprengt.
Während einige Zeitungen unter Bezug auf die Behörden von einem Selbstmord sprachen, meldeten andere, der Tod des Mannes sei auf den unsachgemässen Umgang mit der zweiten Handgranate zurückzuführen. Das Botschaftsgebäude sei nicht beschädigt worden, hiess es.
Der mutmassliche Angreifer stamme aus der serbischen Stadt Kraljevo und habe in Podgorica gewohnt, berichteten die Medien weiter. Der ehemalige Geheimdienstler und Soldat sei 1999 von dem im Kriegsverbrechertribunal in Den Haag gestorbenen früheren serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic für besondere Verdienste ausgezeichnet worden. Das sei auf seiner Facebook-Seite zu sehen.
In Montenegro stellen die Serben je nach Zählung etwa die Hälfte der nur rund 620'000 Einwohner. Sie hatten sich gegen die Abtrennung Montenegros von Serbien im Jahr 2006 ausgesprochen und stehen meist in Opposition zur montenegrinischen Regierung.
Alte Bindungen an Russland
Der kleine Adria-Staat steht seit langem zwischen den politischen Fronten. Im vergangenen Sommer wurde das Land trotz grossem Widerstand der Serben in die Nato aufgenommen, obwohl es traditionell sehr enge Beziehungen zu Russland hat. Im Umfeld dieses Beitritts hatte US-Vizepräsident Mike Pence das Land besucht und alle Staaten der Region gedrängt, ihre Beziehungen zu Russland zu lösen, um sich dem Westen zuzuwenden.
Ob dieser politische Hintergrund mit dem Anschlag zu tun hat, war am Donnerstag offen. Die Serben im Land beschuldigten die Regierung, den Anschlag inszeniert zu haben, hatten dafür jedoch keine Beweise. Damit habe eine Ausnahmesituation erzeugt werden sollen, um Milo Djukanovic als dem alles beherrschenden Politiker des Landes eine erneute Kandidatur bei der anstehenden Wahl des Staatspräsidenten zu ermöglichen.
Angeblich hatten die EU und die USA von Djukanovic einen Verzicht verlangt, weil er seit 1991 bis auf kurze Ausnahmen entweder Staats- oder Regierungschef gewesen war.
Putsch mit undurchsichtigem Hintergrund
Bei der letzten Parlamentswahl im Oktober 2016 hatte es nach Regierungsangaben einen gescheiterten Putschversuch gegeben. In dem laufenden Gerichtsverfahren behauptet die Staatsanwaltschaft, Russland und der Nachbar Serbien als sein ebenfalls enger Verbündeter seien darin verwickelt gewesen.
Moskau bestreitet jede Beteiligung und beschuldigt die montenegrinische Regierung, den Fall konstruiert zu haben, um das Land weiter von Russland zu entfernen.
Russische Oligarchen hatten grosse Teile der Wirtschaft übernommen und Grundstücke an der Adriaküste aufgekauft. Russische Urlauber bildeten das Rückgrat der heimischen Tourismusindustrie. Inzwischen ist das Land einer der aussichtsreichsten EU-Kandidaten. Die EU-Kommission hatte zuletzt 2025 als mögliches Beitrittsdatum genannt.
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