Italienischen Ärzten ist eine schwierige und seltene Operation zur Trennung von siamesischen Zwillingen gelungen. Die beiden kleinen Mädchen, genannt Ervina und Prefina, seien am Hinterkopf zusammengewachsen gewesen, teilte das Kinderkrankenhaus Bambino Gesù am Dienstag in Rom mit.
Der Eingriff, der Anfang Juni stattfand, habe rund 18 Stunden gedauert. Mehr als 30 Ärzte und Helfer waren beteiligt. Die Babys hätten in ihren Gehirnen bei ihrer Geburt 2018 einen grossen Teil des Venensystems geteilt. Die Trennung der Blutversorgung habe die Mediziner vor eine gefährliche Herausforderung gestellt.
Doch am 29. Juni hätten Ervina und Prefina glücklich den zweiten Geburtstag feiern können: Ein Video des Krankenhauses zeigt die Mädchen mit Verbänden und bunten Hauben auf dem Kopf. Sie sitzen auf dem Schoss der Mutter und greifen mit den Händchen nach zwei Geburtstagskuchen.
Die Zwillinge entwickelten sich gut, erläuterte das Hospital. Sie seien auf einer Station, noch gebe es Gefahren. Doch die Gehirnspezialisten hätten nach Tests die Prognose gewagt, dass beide körperlich und geistig «ein normales Leben» erwarten könnten.
Die Mädchen waren den Angaben zufolge in der Zentralafrikanischen Republik zur Welt gekommen. Das Krankenhaus Bambino Gesù holte sie mit einer Hilfsmission aus der Hauptstadt Bangui nach Italien. Im Mai und Juni 2019 hatten Ärzte bereits zwei grosse vorbereitende Eingriffe unternommen.
Als siamesische Zwillinge bezeichnet die Medizin eine ungewöhnliche Fehlentwicklung bei eineiigen Zwillingen, deren Körper miteinander verwachsen sind. Das passiert in frühen Entwicklungsstadien im Mutterleib. Einige Babys sind nur oberflächlich zusammengewachsen, andere teilen sich Organe oder Gliedmassen. Siamesische Zwillinge sind extrem selten.
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