«Sklavinnen»-Prozess Heute sagen die beschuldigten Söhne in Moutier aus

SDA/uri

9.11.2022 - 10:54

Saal eines Gerichts in der Schweiz. 
Saal eines Gerichts in der Schweiz. 
Archivbild: Keystone

In Moutier geht der Gerichtsprozess gegen fünf Männer aus einer Familie vom Balkan in den dritten Verhandlungstag. Ihnen wird vorgeworfen, die Ehefrauen der Söhne unter sklavenartigen Bedingungen gehalten haben.

Keystone-SDA, SDA/uri

Der Prozess gegen fünf Männer vom Balkan ist am Mittwoch in Moutier BE fortgesetzt worden. Am dritten Verhandlungstag sollen die vier Söhne der Familie aussagen.

Die Anhörung begann in Abwesenheit der mutmasslichen Opfer. Bereits am Vortag hatte der 65-jährige Vater als Familienoberhaupt ausgesagt und alle Anschuldigungen zurückgewiesen.

Den Männern wird zur Last gelegt, die vier Ehefrauen der Söhne jahrelang unter sklavenartigen Bedingungen gehalten haben. Die Frauen sollen von einer Schlepperbande in die Schweiz gebracht worden sein.

Laut Anklageschrift wurden sie misshandelt und unterdrückt. Vor Gericht gaben die Frauen am Montag und Dienstag an, sie hätten keinerlei Rechte gehabt.

2019 konnten sie fliehen. Dem Vater und seinen Söhnen werden unter anderem Menschenhandel, Zwangsheirat, Vergewaltigung und sexuelle Handlungen mit Kindern vorgeworfen. Das Urteil wird am 24. November erwartet.