Mitinitiator Swisscom «Stille ist nichts für Feiglinge»

31.10.2018

Möglich wurde die Ausstellung auch dank Swisscom und Post, welche das Museum tragen.
Möglich wurde die Ausstellung auch dank Swisscom und Post, welche das Museum tragen.
  Bild:  Museum für Kommunikation

Die Ausstellung «Sounds of Silence» (9.11.2018 bis 7.7.2019) im Berner Museum für Kommunikation zeigt, warum wir den Wert von Stille meist unterschätzen – und warum es Mut braucht, sich ihr auszusetzen. Die als dreidimensionales Hörerlebnis gestaltete Ausstellung ist eine Neuigkeit in der Schweiz und überrascht mit einem intuitiven Zugang.

Aufmerksamkeit ist das knappe Gut, um das sich heute alle streiten. Mittendrin stehen wir alle als Empfänger: die potenziellen Nutzerinnen und Konsumenten. Ein neues Produkt, die letzten Neuigkeiten auf dem News-Portal, ein Panoptikum an Unterhaltungsangeboten, der Newsfeed auf Social Media und natürlich die allzeit eingehenden Mail im Posteingang – sie alle buhlen um unsere Aufmerksamkeit. Ruhigere Aspekte haben es in diesem Feuerwerk schwer. Stille wird zum raren Gut, und sie wird damit immer kostbarer. Kein Wunder, dass  Yoga-Angebote boomen und Meditation plötzlich attraktiv wird.

Herausforderung Stille

Stille ist ein hochaktuelles Thema in unserer heutigen Gesellschaft. Mit «Sounds of Silence» widmet ihm deshalb das Museum für Kommunikation vom 9. November 2018 bis zum 7. Juli 2019 seine erste grosse Wechselausstellung nach der erfolgreichen Neueröffnung im August 2017. «Es ist vor allem auch die Ambivalenz der Stille, die uns fasziniert hat», sagt die Museumsdirektorin Jacqueline Strauss. Meint: Wir sehnen uns oft nach stillen Momenten, weil sie Erholung und neue Ideen ermöglichen. Wenn die Stille aber da ist, wird sie nicht selten zuerst einmal zu einer Herausforderung.

«Stille ist nichts für Feiglinge», bringt es der Jesuit und Zen-Meister Niklaus Brantschen auf den Punkt. Also: Wer sich ihr aussetzt, muss sich zuerst auch mit sich selbst beschäftigen. Erst dann setzt sie grosse Energie in Form von Kraft, Erkenntnis und Kreativität frei.

Neue Technologie erstmals in der Schweiz

In der Umsetzung von «Sounds of Silence» bleibt das Museum der Innovation treu und bringt eine neue Technologie in die Schweiz. Die Ausstellung ist als dreidimensionale Hörlandschaft konzipiert – ein überraschend intuitives Erlebnis. Den Kopfhörer auf dem Kopf, erkunden die Besucherinnen und Besucher das Thema in seinen verschiedenen Facetten ganz nach eigenem Geschmack. Beim Spazieren und Innehalten entdecken sie Alltägliches und Unerwartetes über den Lärm sowie die schönen und schrecklichen Seiten der Stille.

Die moderne Technologie bleibt dabei angenehm im Hintergrund. Die Beacons für die Ortung im Raum sind kaum sichtbar und das Hörset für die Besuchenden bleibt handlich klein. Sie ermöglichen aber ein ungewohnt nahtloses Eintauchen und spannende Hörerlebnisse. Ganze Tonwelten wurden konstruiert und laden zum Erkunden ein. So lenkt die Technik nicht vom Inhalt ab, sondern ermöglicht ein intensives Ausstellungserlebnis – im Idealfall mit dem Ergebnis, dass sich die Besucherinnen und Besucher vertieft auf das Thema einlassen und sich dazu Gedanken machen, welchen Platz die Stille in unserem Leben verdient.

Ein Werk mit vielen Mitwirkenden

Für dieses ambitionierte Ausstellungskonzept hat das Museum für Kommunikation kompetente Partner an Bord geholt. Das Sounddesign wurde von der international agierenden Basler Firma «Idee und Klang» umgesetzt, die Szenografie von «ZMIK Spacial Design», ebenfalls aus Basel.

Möglich wurde die Ausstellung dank Post und Swisscom, welche das Museum tragen, und der freundlichen Unterstützung von der Burgergemeinde Bern, pro audito Schweiz, der Stiftung Vinetum und der Stiftung Johanna Dürmüller-Bol.

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