Stromausfall im AargauSturmtief «Roxana» hält Einsatzkräfte auf Trab
sda
7.2.2022 - 08:25
Das Sturmtief «Roxana» bringt der Schweiz Orkanböen, begleitet von viel Niederschlag. Auf dem Säntis wurden Windgeschwindigkeiten von 154 Stundenkilometern gemessen. Die Schäden waren jedoch weniger gross als befürchtet.
sda
07.02.2022, 08:25
07.02.2022, 09:17
Mit Spitzengeschwindigkeiten von über 100 Kilometern pro Stunde ist das Sturmtief «Roxana» in de Nacht von Sonntag auf Montag über die Schweiz gezogen. Stark betroffen war namentlich der Kanton Aargau.
In der Nacht habe es insgesamt 27 Einsätze der Polizei und der Feuerwehr gegeben, sagte ein Sprecher der Kantonspolizei auf Anfrage. Die Einsätze seien über den ganzen Kanton hinweg verzeichnet worden.
Mehrheitlich seien die Einsatzkräfte wegen umgestürzter Bäume und Abschrankungen ausgerückt. So sei etwa im Raum Wettingen an einer Baustelle ein Baucontainer umgekippt. Nach Mitternacht habe die Zahl der Einsätze abgenommen, hiess es weiter.
Stromausfall im Kanton Aargau
Gegen 23:00 Uhr sei wegen des Sturms zwischen Mülligen und Birmenstorf der Strom ausgefallen, schreibt die Kantonspolizei Aargau auf Twitter. Grund dafür dürfte ein umgeknickter Baum sein. Die Polizei habe die Notfall-Treffpunkte in Betrieb genommen.
Ebenfalls hielt das Sturmtief die Einsatzkräfte im Kanton Bern auf Trab. Von Sonntagnachmittag bis Montagmorgen gingen bei der Kantonspolizei knapp 50 Meldungen in Zusammenhang mit dem stürmischen Wetter ein.
Bäume oder einzelne Äste waren auf Strassen gefallen, Baustellenabschrankungen hatten sich durch die kräftigen Winde gelöst. Nach bisherigem Erkenntnisstand wurde niemand verletzt, wie ein Polizeisprecher am Montagmorgen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Unwetter: Seit gestern 16 Uhr haben wir knapp 50 Meldungen im Zusammenhang mit dem stürmischen Wetter erhalten. Mehrheitlich betraf es auf Strassen gefallene Bäume bzw. Äste sowie Baustellenabschrankungen. Danke an alle Einsatzkräfte für ihre Unterstützung.
Die Einsatzkräfte hatten kantonsweit zu tun. Rund 15 Meldungen stammten aus dem Berner Oberland, ebenso viele aus dem Mittelland, dem Oberaargau und dem Emmental. Weitere zehn Meldungen gingen aus dem Seeland und dem Berner Jura ein. Nur wenige gab es in der Region Bern.
Situation in Solothurn weniger gravierend als befürchtet
Wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bei diversen Polizei-Einsatzzentralen weiter zeigte, war die Situation im Kanton Solothurn weniger gravierend als befürchtet. Ein halbes Dutzend Bäume seien umgestürzt. Schäden habe es nicht gegeben, obwohl es recht stark gestürmt habe, sagte eine Sprecherin.
Ähnlich tönte es bei der Kantonspolizei Basel. Einige Abschrankungen an Baustellen seien vom Wind umgeweht worden. Die Zahl der Einsätze habe sich aber in Grenzen gehalten. Auch in St. Gallen leisteten die Polizei und die Feuerwehr über den ganzen Kanton Einsätze, wie die Kantonspolizei mitteilte, vor allem wegen umgestürzter Bäume.
Auf den Berggipfeln hat der Sturm in der Nacht gewütet. So wurden gegen 22:15 Uhr am Sonntagabend auf dem Säntis SG laut MeteoNews und SRF Meteo Windböen von 154 Kilometern pro Stunde gemessen. Auf dem Pilatus LU waren es 148 Stundenkilometer und auf dem Titlis LU gar 165 Stundenkilometer.
Im Mittelland blieben die Windgeschwindigkeiten laut SRF Meteo meist unter 100 Stundenkilometer. Das galt etwa für Basel, Steckborn TG, Wädenswil ZH, Freiburg, Altdorf UR und Glarus, wo die Windstärken zwischen 90 bis 96 Stundenkilometer erreichten. Über 100 Stundenkilometer waren es in Zürich und Luzern.
Zwischenbilanz der Böenspitzen von Sturm #Roxana bis 19 MEZ: Über dem Mittelland wurden 60 bis 90 km/h gemessen, Spitzenböe bis jetzt am Juranordfuss in #Bressaucourt 117 km/h (nicht auf der Karte). Auf dem #Säntis 154 km/h. Der Sturm wird in den nächsten Stunden noch zunehmen. pic.twitter.com/U5T596V3yq
Intensiver Niederschlag begleitet laut dem Schweizerischen Institut für Schnee- und Lawinen-Forschung (SLF) den Wintersturm. Der Orkan verfrachtete den Neu- und Altschnee intensiv, wie das SLF auf seiner Website schreibt. Es gebe zum Teil mächtige Ansammlungen von Triebschnee. Die Lawinengefahr im gesamten Alpenraum bleibe hoch.
Bis Montagnachmittag dürften am nördlichen Alpenkamm, stellenweise im Wallis und in Nordbünden und oberhalb von 1600 Meter 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee fallen. Im Jura und im Gotthard-Gebiet dürften es 20 bis 40 Zentimeter sein. Der Wind bleibe zunächst stark, lasse dann aber im Laufe des Tages allmählich nach, hiess es.