Untergang vor Griechenland Bilder zeigen Hunderte Migranten an Bord des Unglücksschiffs

dpa/AFP/uri

15.6.2023 - 07:53

Griechenland: Möglicherweise hunderte Tote bei Schiffsunglück

Griechenland: Möglicherweise hunderte Tote bei Schiffsunglück

Ein Flüchtlingsboot mit möglicherweise hunderten Migranten an Bord ist vor der griechischen Küste gekentert, bislang wurden 79 Leichen entdeckt, 104 Menschen konnten gerettet werden. Das Boot war wohl in Libyen gestartet und auf dem Weg nach Itali

15.06.2023

Nachdem ein Bootsunglück vor der Küste Griechenlands Dutzende Tote gefordert hat, sind nun Bilder des Fischkutters öffentlich geworden. Laut Aussagen Geretteter könnten mehr als 700 Menschen an Bord gewesen sein.

dpa/AFP/uri

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  • Nach dem schweren Bootsunglück vor der griechischen Küste sind bislang 79 Tote geborgen worden. 
  • Inzwischen wurden erste Bilder des überfüllten Flüchtlings-Bootes veröffentlicht.
  • Laut geretteten Migranten befanden sich mehr als 700 Menschen an Bord.

Die Suche nach weiteren Überlebenden des schweren Bootsunglücks vor Griechenland ist in der Nacht zum Donnerstag ohne Erfolg fortgesetzt worden. «Weder Überlebende noch weitere Opfer wurden in der Nacht entdeckt», sagte ein Sprecher der griechischen Küstenwache am Donnerstagmorgen im Staatsrundfunk.

An Bord des untergegangenen Fischkutters könnten nach Aussagen von geretteten Migranten mehr als 700 Menschen gewesen sein. Die meisten konnten offensichtlich nicht rechtzeitig das rund 30 Meter lange und verrostete Boot verlassen, als es am Mittwochmorgen rund 50 Seemeilen (rund 92 Kilometer) vor der südwestlichen Küste Griechenlands kenterte und unterging. Unter den Menschen an Bord sollen zahlreiche Kinder gewesen sein.

Inzwischen wurden Bilder veröffentlich, die das komplett überladene Flüchtlingsboot vor der Küste Griechenlands zeigen.
Inzwischen wurden Bilder veröffentlich, die das komplett überladene Flüchtlingsboot vor der Küste Griechenlands zeigen.
Bild: Keystone

Schiffe der griechischen Küstenwache und Kriegsmarine brachten bislang die Leichen von 79 Menschen zum südgriechischen Hafen von Kalamata. Die 104 Überlebenden wurden in Zelten im Hafen dieser Hafenstadt untergebracht.

26 von ihnen hätten im Spital hauptsächlich wegen Unterkühlung behandelt werden müssen, teilten die Behörden mit. Die Suchaktion dauere an, hiess es.

Schon jetzt ist die Zahl der Todesopfer die höchste bei einem Schiffsunglück in Griechenland seit vielen Jahren. Nach von AFP erhobenen Daten ereignete sich das schlimmste Flüchtlingsunglück in Griechenland am 3. Juni 2016, als 320 Menschen starben oder als vermisst gemeldet wurden.

Grafik-Karte Nr. 105783; Hochformat 60 x 65 mm, Lokalisierung der Unglückstelle; Grafik: A: Brühl, Redaktion: M. Lorenz
Grafik: dpa