Riesiges Schneebrett in TirolZwei Personen sterben in Lawine im Tiroler Ötztal
SDA
11.4.2024
Nach einem Lawinenabgang am Donnerstagvormittag in Österreich haben Retter zwei Personen tot und zwei lebend geborgen. Weitere Verschüttete gibt es nicht. 17 Berggänger*innen waren mit vier Bergführern unterwegs.
SDA
11.04.2024, 13:18
11.04.2024, 14:39
René Weder
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
In Österreich ist eine Lawine niedergegangen.
Zwei Personen konnten die Rettungskräfte nur noch tot bergen.
Zwei Personen sind aus den Schneemassen gerettet worden, eine von ihnen ist verletzt ins Spital geflogen worden.
Anfänglich sind die Rettungskräfte von bis zu 18 Verschütteten ausgegangen. Tatsächlich seien es deutlich weniger.
Trotz mässiger Lawinengefahr (Stufe 2 von 5) hat sich das Schneebrett gemäss der lokalen Bergrettung spontan gelöst, also ohne Zutun von Bergsportler*innen.
In den Ötztaler Alpen im österreichischen Bundesland Tirol ist am Donnerstagvormittag ein grosses Schneebrett abgegangen. Die Retter*innen haben zwei Personen tot aus den Schneemassen geborgen. Zwei weitere Menschen konnten die Einsatzkräfte lebend befreien. Eine von ihnen wurde mit unbekannten Verletzungen ins Spital geflogen.
Die grosse Zahl von 18 Verschütteten hat sich nicht bestätigt. Obschon noch nicht klar ist, wie viele Menschen die Lawine erfasst hat, sind es laut dem Fachportal «Alpin.de» deutlich weniger. Ein grosser Teil derjenigen, die sich zum Zeitpunkt des Abgangs im Gebiet befunden haben, seien nicht mitgerissen worden.
Betroffen war eine Gruppe von 17 Niederländer*innen, die von vier Bergführern begleitet worden waren, wie der ORF berichtet.
Die Lawine soll sich spontan, das heisst, ohne Zutun von Menschen, gelöst haben, zitiert ORF ein Mitglied der Bergrettung. Das Schneebrett hat laut österreichischen Medienberichten enorme Ausmasse. Laut ORF ist es auf einer Breite von 80 Metern angerissen und 180 Meter lang.
Keine hohe Lawinengefahr an diesem Tag
Die Bergungsarbeiten seien angesichts der extremen Lawinengefahr in der Region auch für die Helfer sehr riskant, teilte ein Sprecher der Polizei in Innsbruck mit.
Die Suchaktion musste zwischenzeitlich unterbrochen werden, weil erst weitere Lawinen gesprengt werden mussten. Es käme aktuell auch seitlich neben der Unfallstelle zu weiteren Abgängen, meldet die Polizei.
Zu dem Lawinenabgang war es auf der Route zur auf 2501 Metern Seehöhe gelegenen Martin-Busch-Hütte in den Ötztaler Alpen gekommen. In den vergangenen Tagen hatte es in den Bergen Tirols viel Neuschnee gegeben.
Am Donnerstag herrschte auf Tirols Bergen die relativ niedrige Lawinenwarnstufe zwei auf der fünfteiligen Skala. Damit wurde die Lawinengefahr als «mässig» beurteilt. Dennoch warnten die Experten vor spontanen Locker- und Gleitschneelawinen. Gerade bei warmem Wetter steigt die Gefahr von Nasschneerutschen im Tagesverlauf an. Ob es sich beim Schneebrett aber um eine trockene oder eine nasse Lawine gehandelt hat, ist aktuell nicht klar.
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