Stärkster Taifun seit Jahrzehnten Supertaifun «Yagi» tötet in Vietnam mindestens 26 Menschen

dpa

9.9.2024 - 06:26

Super-Taifun «Yagi»: Tote in China und gesperrter Flughafen in Vietnam

Super-Taifun «Yagi»: Tote in China und gesperrter Flughafen in Vietnam

STORY: Der Super-Taifun «Yagi» ist in Vietnam auf Land getroffen. Unter anderem waren daher am Samstagnachmittag Dutzende von Flügen auf dem internationalen Flughafen Noi Bai in Hanoi ausgefallen oder mussten verschoben werden. Zuvor war «Yagi» über die südchinesische Provinz Hainan hinweggefegt. Offiziellen Angaben zufolge kamen dadurch mehrere Menschen ums Leben und Dutzende Personen wurden verletzt. Der schwerste Sturm Asiens in diesem Jahr war am Freitag mit Windgeschwindigkeiten von über 230 km/h und starkem Regen über die südchinesische Inselprovinz hinweggefegt. Bäume und Autos stürzten um, Strassen wurden überflutet. Hainan spielt als wichtige Freihandelszone und bedeutendes Touristenziel eine zentrale Rolle für die chinesische Wirtschaft. Der Super-Taifun «Yagi» wurde von den Meteorologen als der zweitstärkste tropische Wirbelsturm der Welt in diesem Jahr eingeordnet. Den Wissenschaftlern zufolge werden Taifune im Zuge des Klimawandels immer stärker. Ein Faktor spielt dabei unter anderem auch die Erwärmung der Ozeane.

09.09.2024

Der Super-Taifun «Yagi» hat in China und Vietnam Zerstörungen angerichtet und Todesopfer gefordert. Der Sturm war laut den Behörden der heftigste seit vielen Jahren.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Durch den Supertaifun «Yagi» sind im Norden von Vietnam mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen. 
  • «Yagi» hatte zuvor auf den Philippinen und im Süden Chinas gewütet.
  • Auf den Philippinen gab es mindestens 20 Tote und 26 Vermisste.

Der Super-Taifun «Yagi» ist Experten zufolge sowohl in China als auch in Vietnam der heftigste Tropensturm seit Jahrzehnten gewesen. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua hat die chinesische Wetterbehörde «Yagi» als den stärksten Herbsttaifun seit 1949 eingestuft, der auf das chinesische Festland getroffen ist. In der Volksrepublik kamen mindestens vier Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt.

In Vietnam, wo die Zahl der Todesopfer auf 26 gestiegen ist, sprach das Nationale Zentrum für hydrometeorologische Vorhersagen vom stärksten Sturm seit 30 Jahren.

Der Taifun wütete fast 15 Stunden in dem südostasiatischen Land, speziell im Norden. Mehrere Flughäfen stellten am Wochenende zeitweise den Betrieb ein. In vielen Gegenden fiel Starkregen, weshalb die Behörden vor Erdrutschen und Sturzfluten warnten.

Reisfelder und Fischgründe zerstört

Fast 250 Menschen trugen den Behörden zufolge Verletzungen davon. Laut Katastrophenschutz wurden Tausende Häuser beschädigt, 120'000 Hektar Reisfelder überschwemmt und mehr als 1500 Fischgründe zerstört. Zudem entwurzelte der Sturm mehr als 100'000 Bäume, darunter 25'000 allein in der Hauptstadt Hanoi. 25 Schiffe gingen im aufgewühlten Meer unter. Viele Bürger waren auch am Montag noch ohne Strom. Hunderte Flüge wurden gestrichen.

Der vietnamesische Wetterdienst sagte schwere Regenfälle für die nördlichen und zentralen Provinzen voraus und warnte vor Überschwemmungen in tiefer liegenden Gebieten, Sturzfluten in Flüssen und Erdrutschen an steilen Hängen. In der Hauptstadt Hanoi waren Kommunalangestellte, Armee- und Polizeikräfte damit beschäftigt, entwurzelte Bäume, umgestürzte Werbetafeln, abgeknickte Strommasten und abgerissene Dächer zu beseitigen sowie Gebäudeschäden zu begutachten.

«Yagi» hatte zuvor auf den Philippinen und im Süden Chinas gewütet. Auf den Philippinen gab es mindestens 20 Tote und 26 Vermisste. China meldete vier Tote und knapp 100 Verletzte.

Die Zerstörungskraft von Taifunen wie «Yagi» nimmt Experten zufolge zu, weil das Meerwasser infolge des Klimawandels wärmer wird als früher. Wirbelstürme können über den Meeren deshalb mehr Energie aufnehmen.

Taifun «Yagi» hat auch die chinesische Tropeninsel Hainan schwer getroffen. 
Taifun «Yagi» hat auch die chinesische Tropeninsel Hainan schwer getroffen. 
Bild: Keystone/AP/Yang Guanyu/Xinhua