Angriff in Illerkirchberg Tatverdächtiger ist vernommen – Mädchen noch in Klinik

SDA/DPA

6.12.2022

Tödlicher Attacke auf Schulweg: Viele Fragen offen

Tödlicher Attacke auf Schulweg: Viele Fragen offen

Illerkirchberg 06.12.2022: Nach dem tödlichen Angriff auf zwei Schülerinnen in Illerkirchberg bei Ulm stehen die Ermittler erst am Anfang ihrer Arbeit. «Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten», teilten die Behörden mit. Der Fall könnte eine politische Dimension bekommen, weil ein 27-jähriger Asylbewerber aus Eritrea als tatverdächtig gilt. Der Beschuldigte hatte die Jugendlichen nach bisherigen Erkenntnissen auf der Strasse vermutlich mit einem Messer angegriffen. Eine 14-Jährige musste noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in eine Klinik gebracht wurde. Dort starb sie Stunden später. Eine Obduktion der Leiche soll Hinweise auf die genaue Todesursache geben. Eine 13-Jährige sei schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Der 27-Jährige wurde den Angaben zufolge verletzt. Ein Polizeisprecher sagte, der Mann habe sich vermutlich mit dem Messer verletzt. Ob absichtlich oder aus Versehen, wüssten die Ermittler noch nicht. Er kam unter polizeilicher Bewachung in ein Krankenhaus.

06.12.2022

Nach dem Angriff auf zwei Schülerinnen in Illerkirchberg haben die Ermittler den 27-jährigen Tatverdächtigen vernommen. Laut Staatsanwaltschaft soll er keine weiteren Angaben gemacht haben.

SDA/DPA

Nach dem Angriff auf zwei Schülerinnen in Illerkirchberg am Montagmorgen haben die Ermittler den 27-jährigen Tatverdächtigen vernommen. Angaben zur Sache habe er aber nicht gemacht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag.

Der Mann sei nach wie vor mit erheblichen Verletzungen unter polizeilicher Bewachung im Krankenhaus und stundenlang operiert worden. Ein Polizeisprecher hatte zuvor gesagt, er habe sich vermutlich mit dem Messer verletzt.

Staatsanwaltschaft prüft Haftbefehl oder verminderte Schuldfähigkeit

Die Staatsanwaltschaft prüfe derzeit, ob sie Haftbefehl beantragt oder ob es Anhaltspunkte für verminderte oder ausgeschlossene Schuldfähigkeit gibt. Das würde gegebenenfalls eine Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik bedeuten. Dafür brauche es aber zunächst ein Kurzgutachten, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Der Mann aus Eritrea hatte am Montag nach bisherigen Erkenntnissen zwei Schülerinnen auf der Strasse vermutlich mit einem Messer angegriffen. Eine 14-Jährige musste noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in eine Klinik gebracht wurde. Dort starb sie Stunden später.

Das zweite angegriffene Mädchen habe seines Wissens nach die Nacht im Krankenhaus verbracht und sei medizinisch so weit versorgt, sagte der Sprecher weiter.

Die 13-Jährige sei so schwer verletzt worden, dass in ihrem Fall gegebenenfalls auch der Verdacht des versuchten Mordes im Raum stehe. Ihre psychische Verfassung sei schwer zu beurteilen, es habe das Angebot einer Notfallseelsorge gegeben.

Illerkirchberg ist eine Gemeinde im Süden von Ulm. Sie liegt im Alb-Donau-Kreis, unmittelbar an der Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern. Knapp 5000 Menschen lebten hier Ende 2021.

Der SWR zitierte Bürgermeister Markus Häussler, die Gemeinde stehe unter Schock. Man werde den betroffenen Familien zur Seite stehen. Laut der «Südwest Presse» war er den ganzen Morgen am Tatort gewesen. «Es ist furchtbar», sagte er der örtlichen Zeitung.

Den Tatort selbst hatten die Einsatzkräfte nach dem Vorfall mit rot-weiss-gestreiftem Flatterband abgesperrt. Zur Spurensicherung waren Menschen in Ganzkörper-Schutzanzügen vor Ort. Am Ende blieben Markierungen am Boden und an einer Mauer entlang der Strasse.