Kalifornien Wie Bodenerosion dem Highway 1 zu schaffen macht

uri/dpa

1.2.2021

Der Highway 1 an der kalifornischen Pazifikküste ist eine der bekanntesten Strassen der Welt. Am Wochenende liess ein Erdrutsch ein Teilstück kollabieren – und künftig dürfte es kaum besser werden.

Nach schweren Regenfällen ist am Donnerstag ein rund 50 Meter grosses Teil der California State Route 1, auch als Highway 1 bekannt, weggebrochen und in den Pazifik gerutscht. Wie die Verkehrsbehörde Caltrans mitteilte, musste die weltberühmte Panoramastrasse rund 25 Kilometer südlich von Big Sur gesperrt werden.

Die hangabwärts schiessenden Wassermassen hätten «die Kanalisation überfordert, den Highway geflutet und die Strasse erodiert, was zum kompletten Abrutschen eines Highways-Segments führte», hiess es vonseiten der Caltrans.

Mit einer Drohne gemachte Aufnahmen zeigen, welches Ausmass der Abbruch vom Wochenende hatte.

John Yerace, Beamter der California Highway Patrol, sagte zu CNN, er sei zuvor in der der Gegend unterwegs gewesen und habe bemerkt dass «der Strassenabschnitt und vor allem die Fahrspur in Richtung Süden, in den Ozean gestürzt war.» Er sei dann vor Ort geblieben, um die Sicherheit von Nutzern der Strasse zu gewährleisten.

Das Gebiet soll rund 1,5 Kilometer von einer Stelle liegen, in der im letzten Sommer heftige Waldbrände wüteten, teilte Caltrans mit. Ein weiterer Abschnitt des Highway 1 wurde im Juli 2018 wiedereröffnet, nachdem eine massive Schlammlawine ihn im Mai 2017 auf fast einem halben Kilometer unpassierbar gemacht hatte und dabei auch die alte Pfeiffer-Canyon-Bridge beschädigt worden war. Das Bauwerk musste abgerissen und ersetzt werden. 

Nach Stürmen mit Starkregen rief Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom für die betroffene Region den Notstand aus, um auf diese Weise schnell Hilfskräfte und Gelder für Reparaturen zu mobilisieren. Es wird vor weiteren Erdrutschen und Überschwemmungen gewarnt.

In Kalifornien sind schwere Waldbrände ein saisonales Ereignis und auch heftige Erdrutsche werden regelmässig registriert. Die meisten Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass im Zuge der Klimaerwärmung die Brände häufiger stattfinden werden und verheerender ausfallen. Auch die Bodenerosion dürfte damit stark zunehmen. Der Highway 1, als eine der schönsten Küstenstrassen der Welt gepriesen, könnte künftig also noch häufiger gesperrt werden müssen. Wie lange es diesmal dauern wird, ist bislang noch nicht bekannt.  

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