Überflutete Strassen, eingestürzte Mauern, entwurzelte Bäume: «Eta» sorgt in Mittelamerika für erhebliche Schäden. Mindestens drei Menschen kommen uns Leben.
Honduras bereitet sich auf die Ankunft des Tiefdruckgebiets «Eta» vor. Präsident Juan Orlando Hernández erklärte am Mittwoch den nationalen Notstand und ordnete die Evakuierung besonders gefährdeter Regionen an.
Über 2'500 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. «Die nächsten Stunden und Tage sind entscheidend wegen des zu erwartenden Regens», sagte der Staatschef während einer Sitzung des Krisenstabs. «Die Böden sind bereits vollkommen von Wasser durchnässt.»
«Eta» war am Dienstag als Hurrikan der zweitstärksten Kategorie vier mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern pro Stunde in Nicaragua auf Land getroffen. Der Tropensturm entwurzelte Bäume, deckte Dächer ab und liess Flüsse über die Ufer treten. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben.
Gefahr von Erdrutschen
Zwar verlor «Eta» schnell an Kraft, die Behörden der Region bezeichneten ihn dennoch als sehr gefährlich. Das Tiefdruckgebiet bewegt sich nur langsam fort und bringt viel Regen mit. Nach einer ergiebigen Regenzeit in den vergangenen Monaten sind viele Böden allerdings bereits durchnässt und können kaum weiteren Regen aufnehmen. Dadurch steigt die Gefahr von Erdrutschen.
«Eta» könnte genauso viel oder mehr Regen bringen als der verheerende Hurrikan «Mitch», warnte der honduranische Staatssekretär im Präsidialamt Ebal Díaz. Bei dem Wirbelsturm waren 1998 in ganz Mittelamerika mindestens 9'000 Menschen ums Leben gekommen und 9'000 weitere als vermisst gemeldet worden. Die genaue Zahl der Toten ist noch immer unbekannt. In den armen Ländern der Region mit der meist schlecht ausgebauten Infrastruktur haben Naturkatastrophen oft fatale Folgen.
Extreme Tropensturm-Saison
«Eta» ist der 28. Tropensturm im Atlantik in der laufenden Saison. So viele Tropenstürme gab es bislang nur im Jahr 2005. Die Hurrikan-Saison in der Karibik dauert noch bis zum 30. November.
«Eta» dürfte nach der Prognose des US-Hurrikanzentrums nun weiter über Honduras und dann erneut auf die Karibik hinausziehen. Am Wochenende könnte der Tropensturm dann auf Kuba und den Süden des US-Bundesstaats Florida treffen.
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