Betreiber äussern sich Tödlicher Sturz in Trampolinhalle war «tragischer Unfall» 

sda

18.2.2020

Am 9. Februar kam ein Mädchen (13) bei einem Sturz in einer Trampolinhalle in der Region Bern ums Leben. (Symbolbild)
Am 9. Februar kam ein Mädchen (13) bei einem Sturz in einer Trampolinhalle in der Region Bern ums Leben. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Beim tödlichen Unfall in einer Trampolinhalle in Belp BE handelt es sich aus Sicht der Betreiber um ein «tragisches Unglück». Eine Analyse der Abläufe zeige, dass niemandem ein Fehlverhalten vorzuwerfen sei.

Die Betreiber von BounceLab, der Berner Trampolinhalle, in der sich am 9. Februar ein Unfall mit Todesfolge ereignete, legten am Dienstag vor den Medien ihre Sicht des Geschehens dar. So hätten sich vor dem Unfallzeitpunkt – um zirka 18:00 Uhr – rund 30 Personen und zwei Aufsichtspersonen in der Trampolinhalle aufgehalten.

Das 13-jährige Mädchen, das später verunfallte, war gemeinsam mit einer Freundin in der Halle. Die beiden hätten sich völlig unauffällig verhalten und «absolut kein Risikoverhalten» gezeigt, wie Geschäftsführer Marcel Meier sagte. Der Unfall sei nicht auf einem Trampolin, sondern auf einer Matte, auf der die Mädchen Purzelbäume ausführten, passiert.

Beim dritten Purzelbaum-Versuch sei die 13-Jährige über die Sicherheitsmatte hinaus mit dem Kopf auf den harten Boden gestürzt. Man habe sofort einen Alarm ausgelöst und die Erstversorgung sichergestellt, so Meier, der an jenem Sonntag, an dem das Unglück geschah, selbst anwesend und «innert 60 Sekunden beim Mädchen» gewesen sei.

Eintritts-Erlös als Spende für Opferfamilie

Die Jugendliche aus dem Kanton Bern erlag vergangenen Freitag im Spital ihren schweren Verletzungen. Nach der Todesnachricht habe man sich unmittelbar die Frage gestellt, ob der Betrieb geschlossen werden solle.

Man habe sich aber dafür entschieden, die Halle offen zu halten und den Erlös der Eintritte von Sonntag bis letzten Freitag der Opferfamilie zu spenden. Diese Spende sei unabhängig von jeglicher Schuldfrage. Man sichere der Familie «bedingungslose Unterstützung» zu, sagte Meier, der während des Medienauftritts mit den Tränen kämpfte.



Die Trampolinhalle in Belp besteht seit rund drei Jahren. BounceLab betreibt noch eine weitere Halle in Rüti ZH. Insgesamt habe man in beiden Hallen seit der Eröffnung rund eine Million Besucherinnen und Besucher empfangen. Gemäss hauseigener Statistik passiere rund ein Unfall auf 7'000 Besucher.

Polizeiliche Ermittlungen laufen weiter

Bei diesen Unfällen handle es sich meist um lädierte Knöchel, Bänderzerrungen oder allenfalls Unterarmbrüche. Bei risikoreichem Verhalten der Nutzer intervenierten die Aufsichtspersonen. Gemäss den internen Richtlinien von BounceLab kommen auf 50 Besucher zwei Aufsichtspersonen.

Bei den Trampolinhallen handle es sich um eine relativ junge Branche, führte Meier weiter aus. Weil es bislang keine Normen gebe, habe man zusammen mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung (Bfu) einen Leitfaden erarbeitet, der nächstens erscheinen werde. Man halte sich zudem an die Normen für Spielplätze.

Die polizeilichen Ermittlungen zum Unfall stehen unter der Leitung der regionalen Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland. Die Ermittlungen zur Klärung des Hergangs und der Umstände sind noch nicht abgeschlossen.

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