Feuerwehrleute tragen Kinder aus einem Wohnhaus in der Bronx. Bei dem Feuer sind nach Angaben des Bürgermeisters Adams 19 Menschen getötet worden.
Das 19-stöckige Wohnhaus in der Bronx.
Feuerwehrfahrzeuge und Einsatzkräfte vor dem Wohnhaus in der New Yorker Bronx.
Die Feuerwehr ist mit einer Drehleiter an dem Wohnhaus im Einsatz.
New Yorks Bürgermeister Eric Adams (3.v.r) kam zum Brandort.
Nach Angaben der Feuerwehr sind rund 200 Einsatzkräfte vor Ort.
Trauer in New York nach schwerem Wohnhausbrand - Gallery
Feuerwehrleute tragen Kinder aus einem Wohnhaus in der Bronx. Bei dem Feuer sind nach Angaben des Bürgermeisters Adams 19 Menschen getötet worden.
Das 19-stöckige Wohnhaus in der Bronx.
Feuerwehrfahrzeuge und Einsatzkräfte vor dem Wohnhaus in der New Yorker Bronx.
Die Feuerwehr ist mit einer Drehleiter an dem Wohnhaus im Einsatz.
New Yorks Bürgermeister Eric Adams (3.v.r) kam zum Brandort.
Nach Angaben der Feuerwehr sind rund 200 Einsatzkräfte vor Ort.
Das Feuer brach in einem der unteren Stockwerke aus, dann verteilte sich überall im Hochhaus tödlicher Rauch. Bei einem der schlimmsten Feuer in New York seit Jahrzehnten sterben auch etliche Kinder. Überlebende erzählen von ihrer Flucht.
New York trauert um die Opfer des schwersten Wohnhausbrandes in der Metropole seit mehr als drei Jahrzehnten. Die Flaggen an öffentlichen Gebäuden sollten bis Mittwochabend auf halbmast bleiben, hiess es in einem Tweet des Büros von Bürgermeister Eric Adams. Er sagte den Opfern des Brandes im Stadtteil Bronx Unterstützung zu. Mindestens 17 Menschen waren bei dem schweren Brand am Sonntag gestorben – unter ihnen acht Kinder. Zuvor war die Zahl der Toten mit 19 angegeben worden.
«Die Zahlen sind schrecklich», sagte Adams, der auch von einer «Tragödie» sprach. Nach einem Grosseinsatz von rund 200 Feuerwehrleuten am Sonntag konnte das Feuer in dem Hochhaus mit 19 Stockwerken in wenigen Stunden gelöscht werden. Die meisten Opfer starben jedoch durch den dichten schwarzen Rauch, der sich überall im Haus ausgebreitet hatte.
Viele Verletzte ringen noch mit dem Tod
Das Stadtoberhaupt sagte am Montagmorgen, dass weiterhin eine Reihe von Schwerverletzten um ihr Leben kämpfe. «Wir haben mehrere Leute, die sich gerade in einem kritischen Zustand befinden. Wir beten zu Gott, dass sie durchzukommen», so Adams. Es sei möglich, dass sich die Zahl der Todesopfer weiter erhöhen werde. Bei dem Feuer wurden mindestens 63 Bewohner verletzt. Mehr als die Hälfte davon waren am Sonntag als potenziell lebensgefährlich verletzt eingestuft worden.
Auch die Gouverneurin des Bundesstaates New York, Kathy Hochul, zeigte sich erschüttert. «Heute Nacht ist eine Nacht der Tragödie und des Schmerzes, und morgen beginnen wir mit dem Wiederaufbau», wurde sie von der «New York Times» zitiert. Auch US-Präsident Biden sagte den Opfern nach Angaben des Weissen Hauses Unterstützung zu. UN-Generalsekretär António Guterres und Papst Franziskus sprachen ihr Beileid aus.
Ein Mitarbeiter der Stadt, der wegen der laufenden Ermittlungen zur Brandursache anonym bleiben wollte, sagte der Zeitung, die Feuerwehr gehe davon aus, eine elektrische Raumheizung sei mehrere Tage lang ununterbrochen in Betrieb gewesen. Das kaputte Heizgerät löste nach Angaben des Feuerwehr-Chefs Daniel Nigro den Brand aus.
Tödlicher Rauch
«Das Feuer hat sich in der Wohnung ausgebreitet, die sich über zwei Etagen erstreckt», sagte Nigro. Zudem habe die Tür des Apartments im unteren Teil des Gebäudes offen gestanden, so dass sich tödlicher Rauch im gesamten 19-stöckigen Gebäude habe ausbreiten können. Die Menschen seien in ihren Wohnungen oder im Treppenhaus von Rauch eingeschlossen gewesen. Auf jeder Etage entdeckten die Feuerwehrleute Opfer, viele davon mit schweren Rauchvergiftungen.
Einer der Bewohner des Gebäudes erzählte, wie er Menschen auf der Flucht «Hilfe, Hilfe, Hilfe» rufen hörte. Während seine Kinder unverletzt blieben, seien die Kinder seiner Nachbarin in dem Feuer getötet worden. Normalerweise bringe er sie alle jeden Morgen zur Schule, doch dies werde nun nie wieder passieren. «Was werde ich jetzt meinen Kindern erzählen?», sagte er unter Tränen. «Morgen ist ein Schultag, sie werden mich fragen, wo ihre Freunde sind.»
Dilenny Rodriguez schilderte, wie sie Kinder schreien hörte. Sie selbst sei in ihrer Wohnung gewesen, als sie den Rauch wahrnahm. Zusammen mit ihrer Tochter habe sie im Schlafzimmer gewartet, bis schliesslich Feuerwehrleute an die Tür geklopft hätten und mit ihnen das Treppenhaus hinuntergegangen seien. «Das Schlimme war, als wir die Treppe hinuntergingen und wir eine Leiche sahen und tote Hunde. Wir konnten nichts tun», sagte sie. Sie trauere um ihre Nachbarn. «Jeder hatte seine Familie hier im Gebäude.»
Feuerwehrleute ohne Sauerstoff im Rettungseinsatz
Videos in den sozialen Medien zeigten Bilder von dichtem Rauch, der durch zerborstene Fenster quillt. Über Leitern holten Feuerwehrleute Bewohner aus dem Wohnhaus. Nach Darstellung von Bürgermeister Adams suchten Feuerwehrleute auch dann noch nach Überlebenden, als ihnen schon der Sauerstoff ausgegangen war.
Stunden nach dem Feuer im Herzen der Bronx war der Unglücksort noch von Blaulicht erhellt. Hunderte Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Spezialteams setzten die Spurensuche fort. Eine angrenzende Schule wurde für die Brandopfer geöffnet, um den nun erst einmal Obdachlosen eine Unterkunft zur Verfügung zu stellen. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Wohnblock für einkommensschwache Familien mit angepassten Mieten. Die Bronx ist der ärmste Stadtteil New Yorks mit einem Einkommen seiner Bewohner weit unter dem Schnitt der US-Ostküstenmetropole.
Es war einer der schlimmsten Brände in der jüngeren Geschichte von New York. 1990 kamen 87 Menschen durch ein Feuer in den «Happy Land Social Club» in der Bronx ums Leben, das Feuer wurde auf Brandstiftung zurückgeführt. Erst am Mittwoch waren bei einem Brand in einem Wohnhaus in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania zwölf Menschen ums Leben gekommen, darunter acht Kinder. Das Feuer brach im mittleren Geschoss eines dreistöckigen Wohnhauses aus.