Tag des Schweizer Bieres Trockenheit macht Hopfenbauern zu schaffen

SDA

24.4.2020 - 09:09

Der Kopf tut weh, die Füsse stinken, höchste Zeit ein Bier zu trinken: Am 24. April wird der «Tag des Biers» gefeiert. (Archivbild)
Der Kopf tut weh, die Füsse stinken, höchste Zeit ein Bier zu trinken: Am 24. April wird der «Tag des Biers» gefeiert. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/DPA/MATTHIAS BALK

Heute, am Tag des Schweizer Bieres, soll dieses «gebührend» geehrt werden, schreibt der Schweizer Brauerei-Verband im Internet. Doch das schöne Wetter macht den Hopfenpflanzern zu schaffen.

«Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen», heisst ein deutsches Sprichwort. Der Hopfen ist eine der wichtigsten Komponenten für das Brauen des beliebten Getränks. Er wird bei Kennern daher auch als die «Seele des Bieres» bezeichnet.

Vor allem wegen seiner Bitterstoffe, die eine keimtötende Wirkung haben, wurde der Hopfen zum Bierbrauen verwendet. Das war früher wichtig, da so die Haltbarkeit des Getränks erhöht werden konnte. Die Anfänge des Biers können gemäss dem Schweizer Brauerei-Verband bis in die Zeit um 4000 vor Christus zurückverfolgt werden.

Rund zehn Hopfenbauern

Doch die aktuelle Trockenheit stellt die Hopfenpflanzer vor Herausforderungen. Noch gehe es zwar, sagte Stéphane Quellet, Präsident der Genossenschaft für Schweizer Hopfen. «Zu einem Problem wird es, wenn es zwischen Mai und Juli zu trocken ist, dann brauchen die Pflanzen viel Wasser.» Denn der Hopfen mag «zwar schönes Wetter, aber gleichzeitig nicht zu heiss und nicht zu trocken».

In der Schweiz gibt es gemäss dem Schweizer Brauerei-Verband etwa zehn Hopfenpflanzer, die ungefähr zehn Prozent des Bedarfs an Hopfen für die Schweizer Bierproduktion abdecken. Der Rest muss importiert werden. Die Anbaufläche von Hopfen weltweit entspricht rund 60'000 Hektaren.

Grosse Ernte-Einbussen

Zum letzten Mal litten die Hopfenpflanzer 2003 und 2006 unter Trockenheit. Damals hätten die Bauern grosse Ernte-Einbussen erlitten, sagte Quellet. Als Folge davon stieg der Preis für Hopfen auf dem Weltmarkt, was wiederum die Bierbauer traf.

Seitdem habe die «Hopfenwelt» neue Sorten gezüchtet, die hitzebeständiger seien. Ausserdem habe man Tropfenbewässerung eingeführt, da es der Hopfen gerne feucht habe. «Damit sind die Hopfenbauern heute gegenüber den Nuller-Jahren besser gerüstet», sagt Quellet. Doch werde es noch trockener, wovon auszugehen sei, werde sich der Hopfenanbau gen Norden verschieben.

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