Nordostschweiz Starkregen führt zu Erdrutschen, Überschwemmungen und gefluteten Kellern

SDA

7.6.2021 - 23:39

Überspülte Unterführung in Bilten GL.
Überspülte Unterführung in Bilten GL.
Bild: Kapo GL

In der Nordostschweiz ist es nach Starkregen am Montagabend zu Erdrutschen, Überschwemmungen und einem gefluteten Bahnhof gekommen. Schlamm, Wasser und Geröll sorgten bei den Feuerwehren für viel Arbeit.

7.6.2021 - 23:39

Anhaltende Regenfälle haben in der Nordostschweiz zu überfluteten Strassen und Kellern geführt. Die Pegelstände der Flüsse stiegen. Die Feuerwehren in den Kantonen Thurgau und Zürich standen im Einsatz, um Schlamm, Wasser und Geröll zu beseitigen.

Im Kanton Thurgau gingen in der Nacht rund 50 Meldungen wegen überfluteter Keller ein, wie ein Sprecher am frühen Dienstagmorgen auf Anfrage sagte. Heftigen Regenfälle seien vor allem in der Region Wigoltigen und Märstetten zwischen Frauenfeld und Weinfelden niedergegangen. Die Behörden im Kanton Thurgau hatten bereits am Montagmorgen für die Sitter eine Hochwasser-Warnung herausgegeben.

Im Kanton Zürich kam es zu über 160 Einsätzen der Feuerwehr. Erdrutsche sorgten für Probleme, so zwischen Kempthal und Illnau-Effretikon ZH sowie bei Wila ZH, wie der Verkehrsdienst TCS auf seiner Webseite mitteilte. Die Kantonsstrasse war daher vorübergehend in beiden Richtungen gesperrt. Die Kantonspolizei Zürich war bis gegen 9 Uhr am Dienstagvormittag nicht für eine Aktualisierung der Informationen erreichbar. Die Notrufnummern 117 und 112 waren gestört.

Auch im Kanton Glarus gingen heftige Regenfälle nieder. In Bilten wurden am späten Montagnachmittag ein Dutzend Keller in Wohnhäusern überschwemmt. Andere Kantonsteile waren vom Unwetter nicht betroffen. Starke Regenfälle seien nur in der nördlichsten Ecke des Kantons um Bilten niedergegangen, sagte Daniel Menzi, Mediensprecher der Kantonspolizei Glarus, auf Anfrage.

Bahnhof geflutet – Westschweiz betroffen

In Bassersdorf im Kanton Zürich stand sogar der Bahnhof unter Wasser. Nach kürzester Zeit stand die Unterführung unter Wasser. Die Leute mussten ihre Schuhe ausziehen, um durch die Unterführung gehen zu können, sagte eine Augenzeugin gegenüber «Blick».

Die Kantonspolizei Zürich war am frühen Dienstagmorgen nicht für eine Aktualisierung der Informationen erreichbar. Die Notrufnummern 117 und 112 waren gestört.

Auch die Westschweiz war von heftigen Regenfällen betroffen. Die Passstrasse am Col de la Croix im Kanton Waadt bleibt wegen Erdrutschgefahr bis auf Weiteres geschlossen.

In den letzten 48 Stunden fielen in der Deutschschweiz beträchtliche Regenmengen. Lokal sind laut SRF Meteo bis zu 100 Millimeter Niederschlag gefallen. Vor allem in der Ostschweiz kam mit 40 bis 80 Millimeter Regen fiel zusammen. Am meisten Regen gab es in Urnäsch AR mit 103 Millimeter innerhalb von 24 Stunden. Das entspricht rund der Hälfte des normalen Niederschlags im Juni.

Regenfälle halten teilweise bis Mittwoch an

Eine Entspannung ist vorerst nicht in Sicht. Am heutigen Dienstag dürften tagsüber neue, teils kräftige Platzregen niedergehen, lokal begleitet von Gewittern. Im Wallis und im Südtessin gibt es öfters auch trockene und sonnige Abschnitte. Die Temperaturen steigen beidseits der Alpen wieder – auf 18 Grad in St. Gallen und bis zu 22 Grad in Genf. Im Süden wird es bis 26 Grad warm.

Die Regenfälle dürften laut SRF Meteo teilweise noch bis am Mittwoch anhalten.

Dazu gibt es vom Bund eine Gewitterwarnung der Stufe 3 (erhebliche Gefahr) für das gesamte Deutschschweizer Mittelland bis an den nördlichen Alpenrand in der Inner- und der Ostschweiz. Dazwischen werden sonnige Abschnitte erwartet bei Nachmittagstemperaturen um 21 Grad.

SDA