Uhren Uhrenexporte sinken im Dezember nur noch um 2,5 Prozent

mk

28.1.2021 - 09:03

Vor allem in China sind Uhren "made in Switzerland" wieder gefragter. (Archivbild)
Vor allem in China sind Uhren "made in Switzerland" wieder gefragter. (Archivbild)
Keystone

Die Exporte von Schweizer Uhren sind zwar weiter rückläufig, das Minus ist zum Jahresende hin aber immer kleiner geworden. Vor allem die Ausfuhren nach China legten im Dezember erneut deutlich zu.

Insgesamt beliefen sich die Uhrenexporte im Dezember auf 1,72 Milliarden Franken. Dies entspricht einem Minus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) am Donnerstag mitteilte.

In den Monaten davor waren die Minusraten deutlich höher gewesen. Im Lockdown-Monat April etwa brachen die Ausfuhren von Zeitmessern wegen den von der Politik verordneten Ladenschliessungen und Reisebeschränkungen um über 80 Prozent ein. Erste Anzeichen einer Erholung gab es dann ab Juni, da betrug der Rückgang aber immer noch gut ein Drittel.

Für die Uhrenbranche war das Jahr 2020 eines zum Vergessen. In den gesamten zwölf Monaten gingen die Uhrenexporte um 22 Prozent auf 17,0 Milliarden Franken zurück. Dabei verkündete der Branchenprimus Swatch Group ebenfalls am heutigen Donnerstag einen Einbruch der Verkäufe von beinahe einem Drittel.

Wachstum in China

Immerhin hat sich die Geschäftslage für die Uhrenhersteller zum Jahresende hin entspannt. Das hat vor allem mit dem starken Wachstum in China zu tun. Das «Reich der Mitte» hat die Pandemie schneller als etwa die USA oder Europa in den Griff bekommen, was auch dem Konsum zugutekam.

Da Chinesen kaum mehr auf Reisen gehen, kaufen sie teure Uhren und Schmuck vermehrt im eigenen Land ein. Im Dezember kletterten die Exporte von Schweizer Uhren nach China erneut um deutliche 45 Prozent in die Höhe, nachdem bereits in den Monaten davor starke zweistellige Wachstumsraten vermeldet werden konnten.

Über das gesamte Jahr wuchsen die Uhrenexporte nach China um einen Fünftel auf 2,39 Milliarden Franken. Damit hat das Land das für Shopping-Tourismus bekannte Hongkong als wichtigsten Importeur von Schweizer Uhren abgelöst. In Hongkong brachen die Verkäufe im 2020 um 37 Prozent ein, wobei das Minus im Dezember mit 19 Prozent auf einem hohen Niveau geblieben ist.

Besser als Hongkong hielt sich im Schlussmonat des Jahres der nun zweitgrösste Markt für Schweizer Uhren, die USA (-2,4%). In Europa belief sich das Minus auf 10 Prozent, wobei Deutschland, Grossbritannien und vor allem Frankreich zweistellige Einbussen verzeichneten.

Günstige Uhren weiter unter Druck

Im Verlauf des letzten Jahres haben die günstigeren Zeitmesser gegenüber teuren Schweizer Uhren weiter an Boden verloren. Uhren von Marken wie Swatch, Certina oder Modelabels wie Puma oder Guess setzt nicht nur die Coronakrise, sondern seit längerem die wachsende Konkurrenz der Apple Watch oder von Fitnesstrackern zu.

Das war auch im Dezember 2020 so. Da sackten die Ausfuhren von Schweizer Uhren aus dem günstigsten Segment mit Exportpreisen von unter 200 Franken um einen Fünftel ab. Und auch bei Uhren zu Preisen zwischen 200 und 500 Franken sanken die Ausfuhren in Franken gemessen um knapp 15 Prozent.

Ein starker Anstieg wurde dagegen mit dem Export von Uhren zu Preisen zwischen 500 und 3'000 Franken verbucht, während bei noch teureren Zeitmessern ein Exportrückgang von 6 Prozent gemessen wurde.

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