Der Uhren- und Schmuckverkäufer Bucherer spürt die Folgen der Coronakrise und baut Stellen ab. Insgesamt sollen 370 der weltweit 2'400 Arbeitsplätze der Gruppe verloren gehen, rund 220 davon in der Schweiz.
Bucherer sei stark von der Krise im Tourismus betroffen, begründete die Gruppe den Stellenabbau in einer Mitteilung vom Mittwoch. Das Ausbleiben asiatischer Touristen seit Januar belaste vor allem das Geschäft in der Schweiz, die Umsätze seien entsprechend eingebrochen.
Allein in Luzern verzeichnete der Bucherer-Laden Umsatzrückgänge von über 90 Prozent. Das Geschäft habe sich auch seit der Wiedereröffnung der Boutiquen im Mai kaum erholt, heisst es.
Sozialplan in Arbeit
Bis zu 170 Stellen will Bucherer alleine am Hauptsitz und im Laden in Luzern abbauen. Weitere 50 Arbeitsplätze gehen in den restlichen Boutiquen in der Schweiz verloren. Insgesamt beschäftigt Bucherer in der Schweiz rund 1'100 Mitarbeitende.
Mit den Vertretern der Arbeitnehmer werde nun eine Sozialplan ausgearbeitet, schreibt Bucherer. Das Konsultationsverfahren dazu sei eingeleitet worden. Das Ziel sei es, möglichst wenige Kündigungen aussprechen zu müssen.
Einschneidend ist auch der Abbau in den USA. Dort seien bereits um die 100 Stellen gestrichen worden.
Düstere Aussichten
Gemäss Bucherer bleiben die Aussichten im internationalen Tourismus düster. Und es drohe eine Rezession, die die Luxusgüterbranche besonders hart treffen werde. Vor 2023 verspricht sich Bucherer daher keine wesentliche Verbesserung der Geschäftslage.
Das im Jahr 1888 in Luzern gegründete Familienunternehmen Bucherer betreibt 36 Läden in Europa, davon 17 in der Schweiz und 10 Niederlassungen in Deutschland. In den USA führt die Gruppe unter der Marke Tourneau 32 Geschäfte.
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