Unwetter in BrasilienOpferzahl steigt auf mindestens 40
dpa
21.2.2023 - 05:38
Unwetter fordert zahlreiche Tote in Brasilien
STORY: Nach schweren Regenfällen in den Küstenregionen im Südosten Brasiliens sind bei Überschwemmungen und Erdrutschen mindestens 36 Menschen ums Leben kommen. Hunderte Menschen seien noch verschüttet, teilten die Behörden des Bundesstaates Sao Paulo am Sonntag mit. Experten sprachen von einem noch nie dagewesenen, extremen Wetterereignis. Rettungskräfte suchen weiterhin nach Verschütteten und räumen blockierte Strassen frei. Der Bundesstaat Sao Paulo rief für sechs Städte den Katastrophenalarm aus. Staatspräsident Lula da Silva kündigte an, am Montag die am stärksten betroffenen Gebiete zu besuchen. Für die Region werden weitere heftige Regenfälle vorhergesagt, was die Suche der Rettungskräfte nach Vermissten erschwert. Die Behörden befürchten, dass die Zahl der Opfer weiter steigt.
21.02.2023
Unter den Verstorbenen sollen auch Kinder sein. Zudem gibt es noch zahlreiche Vermisste. Präsident Lula da Silva besucht die betroffenen Gebiete und macht eine Ankündigung.
DPA
21.02.2023, 05:38
21.02.2023, 05:46
dpa
Die Zahl der Toten nach Überschwemmungen und Erdrutschen in Brasilien am Karnevalswochenende ist auf mindestens 40 gestiegen. Allein in São Sebastião im Südosten des Landes starben 39 Menschen, wie die Regierung des Bundesstaates São Paulo gestern mitteilte. Ein weiterer Todesfall wurde aus Ubatuba gemeldet.
Nach Medienberichten waren auch Kinder unter den Toten. Schwere Regenfälle hatten seit Samstag Überschwemmungen und Erdrutsche an der Atlantikküste des Bundesstaates verursacht, einem beliebten Ziel für Touristen, die dem Karneval entfliehen.
Noch viele Menschen vermisst
Nach Angaben der Regierung São Paulos wurden innerhalb von 24 Stunden mehr als 600 Millimeter Niederschlag registriert – eine der grössten Niederschlagsmengen in Brasilien in diesem kurzen Zeitraum. Im Februar 2022 waren nach Erdrutschen und Überschwemmungen in der Bergregion hinter Rio de Janeiro mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen.
Mehr als 500 Feuerwehrleute und andere Rettungskräfte waren an der Küste São Paulos im Einsatz und suchten nach weiteren Opfern. 40 Personen wurden noch vermisst. Gouverneur Tarcísio de Freitas rief im Bundesstaat São Paulo drei Tage Staatstrauer aus. Einige Städte sagten die Karnevalsfeiern ab.
«Zwei Wunder» bei Rettungsaktionen
Rund 2500 Menschen verliessen oder verloren den Angaben zufolge ihr Zuhause. Blockierte Strassen erschwerten die Rettungsarbeiten. Wasser- und Stromversorgung sowie Telefonverbindungen waren beeinträchtigt. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva besuchte gestern die betroffenen Gebiete und kündigte an, es dürften keine Häuser mehr in Risikogebieten gebaut werden.
Die Regierung von São Paulo berichtete auf Twitter auch von «zwei Wundern». Ein verschüttetes zweijähriges Kind sowie eine schwangere Frau, bei der bereits die Wehen eingesetzt hätten, und ihr Baby seien gerettet worden.