Kalifornien Wissenschaftler finden Zehntausende Giftfässer im Meer

dpa

27.4.2021 - 06:39

Eines der mutmasslichen DDT-Fässer auf dem Meeresgrund nahe der Los Angeles vorgelagerten Insel Catalina Island. (Archivbild)
Eines der mutmasslichen DDT-Fässer auf dem Meeresgrund nahe der Los Angeles vorgelagerten Insel Catalina Island. (Archivbild)
Bild: Keystone/RV Jason, via AP/UC Santa Barbara/David Valentine

Wissenschaftler haben vor der Küste vor Los Angeles eine Art Giftmüllhalde entdeckt. Mehr als 27'000 fassähnliche Gegenstände wurden gefunden – sie enthalten möglicherweise das mittlerweile verbotene Insektengift DDT.

Wissenschaftler haben vor der kalifornischen Küste eine Art Giftmüllhalde entdeckt. Vor der Küste In der Nähe von Catalina Island seien mehr als 27'000 fassähnliche Gegenstände gefunden worden, die möglicherweise das mittlerweile verbotene Insektengift DDT enthielten, teilte das Scripps-Institut für Ozeanografie der University of California in San Diego mit. In Sedimenten und im Ökosystem der Gegend sei zuvor ein hoher Grad giftiger Chemikalien registriert worden.

Den Angaben zufolge geht aus historischen Logbüchern hervor, dass Industrie-Unternehmen in Südkalifornien das Meeresbecken als Müllhalde benutzt haben. Das Ausmass war bislang noch nicht bekannt.

Die mutmasslichen Fässer seien in etwa 900 Metern Tiefe entdeckt worden, sagte der wissenschaftliche Leiter der Expedition, Eric Terrill. Sein Team schätze, dass dort etwa 350 bis 700 Tonnen DDT ins Meer gekippt worden sind.

Die Wissenschaftler führten die Untersuchung im März durch, nachdem die «Los Angeles Times» im vergangenen Oktober in einem ausführlichen Bericht die Entsorgung von DDT im Pazifik vor Los Angeles beschrieb. Genannt wurde die Montrose Chemical Corporation of America, die von 1947 bis 1982 der grösste amerikanische DDT-Hersteller war und die ganze Welt mit dem Insektengift belieferte.

DDT wirkt über Generationen auf Menschen

Welche langfristigen Auswirkungen die Giftstoffe auf Menschen und Meeresbewohner habe, sei noch nicht bekannt, sagte die Chemikerin und Ozeanografin Lihini Aluwihare, die nicht an der Expedition teilgenommen hat. DDT wirke nachweislich über Generationen auf den Menschen.