Ex-Profifechterin vor Basler Gericht Verleumdungsprozess gegen SVP-Grossrätin Gianna Hablützel-Bürki beginnt

SDA/dor

1.6.2023 - 04:50

Gianna Hablützel-Buerki (SVP) vor einem Podiumsgespräch am 2. September 2019 in Riehen BS. (Archivbild)
Gianna Hablützel-Buerki (SVP) vor einem Podiumsgespräch am 2. September 2019 in Riehen BS. (Archivbild)
Bild: Keystone/Georgios Kefalas

Die SVP-Grossrätin und ehemalige Spitzenfechterin Gianna Hablützel-Bürki muss sich am heutigen Donnerstag vor dem Basler Strafgericht verantworten. Sie soll den Vorstand des Schweizer Fechtverbandes mit Korruptionsanschuldigungen verleumdet haben.

1.6.2023 - 04:50

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  • Die SVP-Grossrätin Gianna Hablützel-Bürki muss sich am heutigen Donnerstag wegen des Vorwurfs der Verleumdung vor dem Basler Strafgericht verantworten.
  • Die ehemalige Spitzenfechterin hatte dem Vorstand des Schweizer Fechtverbandes der Korruption beschuldigt.
  • Die Basler Staatsanwaltschaft fordert eine bedingte Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu 180 Franken sowie eine Busse von 1600 Franken für Gianna Hablützel-Bürki.

Gianna Hablützel-Bürki wird vorgeworfen, den Vorstand des Schweizer Fechtverbandes mit Korruptionsanschuldigungen verleumdet zu haben. Grund dafür sind zwei Einträge von Hablützel-Bürki in den sozialen Medien vom Mai 2021. Sie schrieb, der Verbandsvorstand von «Swiss Fencing» lege keinen Wert auf die Ethik-Charta von Swiss Olympic und kaufe unter anderem Wahlstimmen.

Damit habe sie «wider besseres Wissen» und mit einer «wahrheitswidrigen Behauptung» die fünf Vorstandsmitglieder eines kriminellen und unehrenhaften Verhaltens bezichtigt, schreibt die Basler Staatsanwaltschaft im Strafbefehl.

Die betroffenen fünf Vorstandsmitglieder bestritten sowohl den zivil- wie auch den strafrechtlichen Weg gegen Hablützel-Bürki. Diese erhob Einsprache gegen den Strafbefehl.

Drei Grossratsmitglieder beteiligt

Somit stehen vor Gericht nicht nur Fechttalente, sondern gleich mehrere Grossratsmitglieder einander gegenüber. Unter den Privatklägern von «Swiss Fencing» befindet sich nämlich der ehemalige Spitzenfechter und künftige LDP-Grossrat Gabriel Nigon. Er wird diesen Sommer für seinen abtretenden Parteikollegen Jeremy Stephenson ins Kantonsparlament nachrücken. Nigon wird vor Gericht auf einen weiteren Grossrat treffen: Hablützel-Bürki wird von ihrem SVP-Parteikollegen Stefan Suter verteidigt.

Die Basler Staatsanwaltschaft fordert wegen Verleumdung eine bedingte Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu 180 Franken sowie eine Busse von 1600 Franken für Gianna Hablützel-Bürki.

Aufgrund einer superprovisorischen Massnahme, die später vom Zivilgericht bestätigt wurde, löschte die ehemalige Spitzensportlerin die besagten Posts bereits im Mai 2021. Auf dem zivilrechtlichen Weg wollen die fünf Vorstandsmitglieder zudem eine Genugtuung einfordern.

SDA/dor