Deutschland Zwei Feuerwehrleute tot aus Motorradgeschäft geborgen

dpa

19.6.2023 - 04:32

Zwei Feuerwehrleute nach Löscheinsatz in Motorradladen vermisst

Zwei Feuerwehrleute nach Löscheinsatz in Motorradladen vermisst

Sankt Augustin, 18.06.2023: O-TON Max Leitterstorf, Bürgermeister der Stadt Sankt Augustin «Es ist möglicherweise heute der dunkelste Tag in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin.» Nach einem Grosseinsatz in einem brennenden Motorradgeschäft in Sankt Augustin bei Bonn werden zwei Feuerwehrleute vermisst. Ihre Angehörigen seien informiert worden. O-TON Max Leitterstorf, Bürgermeister der Stadt Sankt Augustin «Wir müssen derzeit vom Schlimmsten ausgehen. Es handelt sich um erfahrene Feuerwehrleute: ein Mann und eine Frau.» Mehr als 200 Einsatzkräfte versuchten, den Brand in dem Motorradgeschäft mit angrenzender Werkstatt zu löschen. Elf Einsatzkräfte seien verletzt worden, fünf von ihnen seien in Krankenhäuser gebracht worden. Die Brandursache war zunächst unklar. Zeitweise war über dem Laden eine 50 Meter hohe schwarze Rauchsäule zu sehen. Die Strasse war verqualmt, das Gebiet um die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt. Nach Beobachtung eines dpa-Fotografen waren Notfallseelsorger vor Ort.

19.06.2023

Ein Löscheinsatz in einem Motorradladen in Sankt Augustin endet mit einer Tragödie: Zwei Feuerwehrleute kommen ums Leben. Mehrere Einsatzkräfte werden verletzt.

DPA

Nach einem Löscheinsatz in Sankt Augustin bei Bonn sind die beiden vermissten Feuerwehrleute tot entdeckt worden. Ihre Leichen wurden am Montagmorgen während der Bergungsarbeiten gefunden, wie die Stadt per Facebook mitteilte. Das Feuer in dem Motorradladen war gestern Nachmittag aus noch ungeklärter Ursache ausgebrochen.

Bei den beiden handele sich um einen Mann und eine Frau der Freiwilligen Feuerwehr, hatte Bürgermeister Max Leitterstorf noch am Sonntagnachmittag gesagt. «Dieses tragische Ereignis macht uns alle bestürzt und fassungslos», betonte er nach dem Fund der Leichen. «In erster Linie sind unsere Gedanken und unser Mitgefühl bei den Familien und Angehörigen der beiden sowie bei ihren Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin», hiess es weiter. Die Stadt werde die beiden Mitglieder der Feuerwehr nie vergessen.

Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) äusserte per Twitter seine Anteilnahme. «In tiefer Trauer gedenken wir der mutigen Feuerwehrleute, die heute ihr Leben bei einem Einsatz in Sankt Augustin verloren haben.» Ihr selbstloser Einsatz verdiene den grössten Respekt, schrieb er weiter. Seine Anteilnahme gelte den Hinterbliebenen.

Ebenso zeigte sich der Deutsche Feuerwehrverband betroffen. «Wir sind erschüttert!», schrieb Verbandspräsident Karl-Heinz Banse bei Twitter. Seine Gedanken seien bei den Familien der Verstorbenen.

Rauch und Flammen schlagen aus dem Motorradladen in Sankt Augustin.
Rauch und Flammen schlagen aus dem Motorradladen in Sankt Augustin.
Bild: dpa

50 Meter hohe Rauchsäule, 200 Einsatzkräfte

Mehr als 200 Einsatzkräfte waren vor Ort, um den Brand in dem Motorradgeschäft mit angrenzender Werkstatt zu löschen. Elf von ihnen seien verletzt worden, fünf der Verletzten in Spitäler gebracht worden. Die Verletzungen hätten auch mit der grossen Hitze am Sonntag zu tun. Die Brandursache war zunächst unklar.

Zeitweilig war über dem Laden eine 50 Meter hohe schwarze Rauchsäule zu sehen. Die Strasse war verqualmt, das Gebiet um die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt. Nach Beobachtung eines dpa-Fotografen waren Notfallseelsorger vor Ort. Ein Sprecher der Stadt rechnete am späten Abend damit, dass der Einsatz bis in den Morgen andauern könnte.

Die Feuerwehr war gegen 11.18 Uhr alarmiert worden. Der Brandort lag in einer zentral gelegenen Strasse mit Wohnhäusern und Geschäften. Anwohnerinnen und Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten, wie der Sprecher sagte. Dafür sei unter anderem über die Warn-App «Nina» eine Meldung verschickt worden.

Nach dem Vorfall sei die gesamte freiwillige Feuerwehr von Sankt Augustin ausser Dienst gestellt worden, sagte Leitterstorf. Feuerwehrleute aus anderen Kommunen hätten die Löscharbeiten übernommen.