New York Frau vom Eltern-Grab «verschluckt»: Trauma und Millionen-Klage

tghi

18.3.2019

Wie vom Erdboden verschluckt: Der Besuch des Elterngrabes war für eine 64-jährige New Yorkerin ein traumatisches Erlebnis (Symbolbild).
Wie vom Erdboden verschluckt: Der Besuch des Elterngrabes war für eine 64-jährige New Yorkerin ein traumatisches Erlebnis (Symbolbild).
Bild: Getty Images

Fünf Millionen Dollar fordert eine Frau von einer New Yorker Friedhofsverwaltung als Schmerzensgeld und Wiedergutmachung. Die 64-Jährige will beim Besuch des Grabes ihrer Eltern ein «furchterregendes und traumatisches» Erlebnis gehabt haben.

Es ist einer dieser Gerichtsfälle, die womöglich nur in den USA so hohe Wellen schlagen können – und aufgrund ihrer Skurrilität ein bisschen lustig sind. Doch Joanne Cullen meint es todernst: Sie verklagt laut «New York Post» die Verwaltung des New Yorker St. Charles Friedhofs auf Long Island auf fünf Millionen US-Dollar. Warum? Weil sich beim Besuch des Elterngrabes am 19. Dezember 2016 angeblich Szenen wie in einem Horror abgespielt haben.

Cullen hatte laut Klageschrift am späten Nachmittag das Grab ihres 1992 verstorbenen Vaters Paul und ihrer 1995 verstorbenen Mutter Evelyn pflegen wollen, als ein Unglück geschah, das ihr Anwalt Joseph Perrini so beschreibt: «Plötzlich hat die Erde unter ihren Füssen nachgegeben und sie sank ein. Sie versuchte, sich am Grabstein festzuhalten. Ihr Kopf hat den Fall gebremst und sie hat sich dabei ein Stück ihres Zahnes ausgebrochen.»

Seine Mandantin steckte fortan bis zu den Hüften im Boden fest und schrie nach Hilfe, doch niemand habe sie gehört. Erst nach Einbruch der Dunkelheit konnte sich die Frau «mit letzter Kraft» aus der misslichen Lage befreien.

Emotionales Wrack

Für Cullen offenbar nicht nur ein schmerzhaftes, sondern auch «furchterregendes und traumatisches» Erlebnis: Seit dem Vorfall leide sie an Alpträumen und Kopfschmerzen. Sie sei ein emotionales Wrack. Auch das Grab ihrer Eltern wolle sie nie wieder besuchen: «Ich zittere schon, wenn ich nur daran denke. Ich brauche eine Therapie», liess sie über ihren Anwalt mitteilen.

Der sieht den St. Charles Resurrection Cemetery in der Schuld: «Meine Mandantin wurde regelrecht vom Grab ihrer Eltern verschluckt, weil Friedhofsarbeiter geschludert haben. Sie haben einen Hohlraum gelassen, als sie ein Grab nebenan zugeschüttet haben.» Durch die Klage wolle sich die 64-Jährige nicht (nur) bereichern, sondern auch sicherstellen, dass «die Mitarbeiter des Friedhofs aus dem Vorfall lernen und so etwas niemandem mehr passiert». Wann das Urteil in diesem kuriosen Prozess gesprochen wird, ist noch nicht bekannt.

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