«Von wegen Abkühlung» Bis zum 1. August bleibt der Regen weitgehend aus

uri

26.7.2022

Nach der Hitzephase bringt eine Kaltfront den von vielen erhofften Luftmassenwechsel. Eine starke Abkühlung ist davon aber nicht zu erwarten – und auch kein Ende der Trockenheit. 

uri

Auch diese Woche startete in weiten Teilen der Schweiz extrem heiss. Mit 36,4 Grad wurde sogar ein Tageshöchstwert in Stabio bei Chiasso im Mendrisiotto verzeichnet, berichtet SRF. Auch in den östlichen Föhngebieten wurden demnach neue Jahreshöchstwerte gemessen. In Chur und in Bad Ragaz kletterte das Thermometer auf 35,1 Grad. Im Westen stiegen die Temperaturen noch höher, wobei hier keine Rekorde erzielt wurden.

Zudem stieg im Zuge der grossen Hitze die Nullgradgrenze in bislang nicht gekannte Höhen: In der Nacht auf Montag kletterte sie auf 5184 Meter über Meer und lag damit 550 Meter höher, als der höchste Punkt der Schweiz, die Dufourspitze. Des Weiteren wurde laut MeteoSchweiz und MeteoNews der bisherige Rekord vom 20. Juli 1997 mit einer Nullgradgrenze von 5117 Metern abgelöst.

Abkühlung bleibt angesagt: Die nächsten Tage wird es etwas kühler, aber weiterhin sommerlich warm. (Archiv)
Abkühlung bleibt angesagt: Die nächsten Tage wird es etwas kühler, aber weiterhin sommerlich warm. (Archiv)
Bild: Keystone

Das Wetter bleibt sommerlich

Am heutigen Dienstag kommt es mit einer Kaltfront zu einem Luftmassenwechsel, der sich bereits gestern Abend andeutete – und von vielen erhofft wurde. Zu einer deutlichen Abkühlung in der Nacht führte das aber noch nicht. Mit der Kaltfront habe es im Flachland kaum Regen gegeben, zudem «legten sich die Wolken wie eine warme Decke über die Schweiz», twittert MeteoSchweiz. Folglich bewegten sich die Temperaturen am Morgen auch weiterhin über 20 Grad.

Auch im Laufe des Tages wurde es wieder sonnig und trocken. Die Temperaturen fallen laut SRF im Vergleich zum Vortag aber stellenweise immerhin um bis zu 7 Grad niedriger aus. Im Norden können es heute demnach bis zu 28 Grad werden, im Süden weiterhin 35 Grad. Am Wettermix mit viel Sonne, Quellwolken und vereinzelten Schauern bei Temperaturen bis 30 Grad soll sich laut den Wetterdiensten bis Donnerstag nicht viel ändern.

Zudem soll es auch im August warm weitergehen, wagt SRF den Ausblick: Hohe Temperaturen von 35 Grad seien dann zwar möglich, nach derzeitigem Stand aber eher unwahrscheinlich.

Zu wenig Regen

Am Montag und in der vergangenen Nacht gab es vor allem am Alpennordhang und in den Alpen teils grössere Regenmengen, berichtet MeteoNews. Am meisten Niederschlag fiel demnach im Berner Oberland, dem Alpstein und Nordbünden. Laut dem Wetterdienst gingen in dieser Region lokal über 40 Millimeter Regen nieder.

Die teils heftigen Gewitterschauer zeigten denn auch Wirkung: Wegen eines Erdrutsches musste der Ofenpass, der das Engadin mit dem Val Müstair verbindet, ab Montagabend gesperrt werden. Die Störung wurde am Dienstag gegen 12.30 Uhr wieder behoben. 

Grosse und flächendeckende Regenmengen werden vor dem 1. August aber nicht mehr erwartet, prognostiziert MeteoNews. Am ehesten noch könnte es am Freitag zu nennenswerten Niederschlägen kommen, die aber höchstens eine «vorübergehende Entspannung» hinsichtlich der Trockenheit bringen dürften.

Hohe Waldbrandgefahr

Aufgrund der grossen Trockenheit herrscht im weiten Teil der Schweiz die Warnstufe 4 «Grosse Gefahr». Die höchste Warnstufe 5, «Sehr grosse Gefahr», besteht in den Regionen Fully (VS), Nikolai (VS), Riddes (VS), Saas (VS), Simplon Nord (VS), Sitten-Siders (VS), Lötschberg Südrampe (VS) und Vispertal (VS).

Die aktuelle Waldbrandgefahr in der Schweiz. 
Die aktuelle Waldbrandgefahr in der Schweiz. 
Screenshot Naturgefahrenportal